UFZ-logoLeipzig.- Die neue Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union wird den Schutz der biologischen Vielfalt nicht verbessern, sondern sogar weiter verschlechtern. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Studie unter Leitung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), die analysierte was die reformierte Agrarpolitik tatsächlich bewirkt.

Die Europäische Union hat verschiedenste Gesetze und Richtlinien für den Habitat,- Vogel- oder Wasserschutz erlassen, aber keine davon hat laut Studie so großen Einfluss auf die Ökosysteme wie die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP). Mit einem Gesamtbudget von rund 360 Milliarden Euro wirke sich die GAP auf rund die Hälfte der Landfläche der EU aus und damit auf unzählige Arten.

Rund 40 Prozent des EU-Haushalts sind für GAP eingeplant und  neben der Lebensmittelsicherheit und der Förderung ländlicher Gebiete soll auch der Klima- und Umweltschutz unterstützt werden. "Die aktuelle GAP-Reform hat jedoch das ursprüngliche Ziel, zehn Prozent der Agrarfläche für den Erhalt der Artenvielfalt und von Ökosystemdienstleistungen vorzuhalten, weiter reduziert und viele Ausnahmeregelungen geschaffen, die zu einem weiteren Verlust wertvoller Kulturlandschaften führen werden. Dieser Verlust und die zunehmende Intensivierung machen Agrarlandschaften für viele Arten lebensfeindlich", stellte Prof. Klaus Henle vom UFZ fest.

Die Autoren der Studie rufen die EU Mitgliedsstaaten dazu auf, sich über die Reformziele hinaus zu engagieren. So sollten vor allem kleine, nachhaltig wirtschaftende Landwirtschaftsbetriebe unterstützt werden. Auf den ökologischen Vorrangflächen sollen nur noch Kulturen und Bewirtschaftungsmethoden gefördert werden, die nachweislich positive Effekte auf die Artenvielfalt haben.

Quelle: www.ufz.de