ifad 100Rom. - Angesichts der starken Auswirkungen, die Ebola und weitere globale Krisen derzeit auf die Lebensmittelsicherung in einigen Entwicklungsländern haben, wird der Präsident des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), Kanayo F. Nwanze, kommende Woche nach Deutschland reisen, um Partnerschaften zur Stärkung der Männer und Frauen in ländlichen Räumen zu intensivieren. Das hat IFAD am Freitag in Rom mitgeteilt.

"Parallel zum Umgang mit den derzeitigen Krisen müssen wir langfristige Anstrengungen an den Orten unternehmen, wo sich kleine landwirtschaftliche Familienbetriebe befinden", sagte Nwanze zu aktuellen Berichten, wonach in allen Regionen Liberias die Lebensmittelversorgung aufgrund des Ebola-Ausbruchs nicht mehr gesichert ist. "Wenn die ländlichen Gemeinschaften nicht widerstandsfähiger werden, wird uns in Zukunft nichts anderes übrig bleiben, als von einer Krise zur nächsten zu springen und anstatt der eigentlichen Krankheit, der Armut, einfach nur ihre Symptome zu behandeln. Eine einzelne Institution kann dies jedoch nicht bewerkstelligen, und deshalb ist angesichts der vor uns liegenden Herausforderungen unsere Partnerschaft mit Deutschland sehr viel bedeutender als jemals zuvor."

Während seines Besuchs wird Nwanze auch mit dem Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller, zusammentreffen. Gemeinsam mit dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, werden Nwanze und Müller am 24. November 2014 auf dem „One World Forum“ in Berlin an der Podiumsdiskussion zum Thema „Eine Welt ohne Hunger ist möglich“ teilnehmen. Diese Veranstaltung bildet den Höhepunkt eines bundesweiten Dialogs zu den wichtigsten Zukunftsthemen der Menschheit und der Entwicklungspolitik.

Außerdem wird Nwanze während seines Besuchs auch mit Norbert Kloppenburg, Vorstandsmitglied der KfW Bankengruppe, unter anderem zuständig für den Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank, und Ludger Schuknecht, Leiter der Abteilung „Finanzpolitische und volkswirtschaftliche Grundsatzfragen, Internationale Finanz- und Währungspolitik“ im Bundesministerium der Finanzen, sprechen.

Auf dieser Veranstaltung wird Nwanze laut IFAD erläutern, wie wichtig die Investitionen in die Menschen in ländlichen Räumen der Entwicklungsländer sind, die mehr als drei Viertel der ärmsten Menschen weltweit darstellen. Diese Gegenden sind für Probleme und Krisen besonders anfällig, weil die Verhältnisse dort sowieso schon schwierig sind und die Menschen kaum Reserven haben, auf die sie zurückgreifen könnten. Andererseits jedoch müssen die gefragtesten Güter und Dienstleistungen ja gerade aus den ländlichen Räumen kommen: Lebensmittel, natürliche Ressourcen, die CO2- Sequestrierung, und andere mehr.

Deutschland spielt eine führende Rolle bei der Erarbeitung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG), die die Ende 2015 auslaufenden Millenniums-Entwicklungsziele (MDG) ablösen sollen. Hierzu gehört auch das empfohlene zweite Ziel, „den Hunger zu beenden, die Lebensmittelversorgung zu sichern, die Ernährungssituation zu verbessern und eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.“ Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) hat die ländliche Entwicklung und die Sicherung der Lebensmittelversorgung zu einem seiner Schwerpunkte erklärt. Die ständige Zusammenarbeit zwischen dem BMZ und dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) fördert durch die Entwicklung von Wertschöpfungsketten den Zugang der landwirtschaftlichen Kleinbetriebe zu den Märkten. Dadurch können die kleinen Betriebe auf nachhaltige Weise mehr produzieren und ihr Einkommen erhöhen.

Deutschland fördert den Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung seit seiner Gründung im Jahre 1977 sehr entschlossen und unterstützt ihn mit einem Gesamtengagement von 467,8 Mio. USD.

Quelle: ifad.org


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