unicef djibouti yemen

Sana´a. - Bei den Kämpfen im Jemen sind seit März fast 400 Kinder getötet und mehr als 600 schwer verletzt worden. Am Welttag der Humanitären Hilfe hat UNICEF vor einer wachsenden Tragödie im ärmsten Land auf der Arabischen Halbinsel gewarnt. Die Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern wie Wasser, Nahrung und Medikamenten ist weitgehend zusammengebrochen, 900 Krankenhäuser sowie 3.600 Schulen sind geschlossen. UNICEF befürchtet, dass bis Ende des Jahres 1,8 Millionen Kinder mangelernährt sein werden, über 500.000 davon lebensbedrohlich. Dies ist das Ergebnis eines Berichts, den das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen am Mittwoch vorlegt hat.

"Dieser Konflikt ist besonders für die Kinder eine Tragödie", sagte Julien Harneis, Leiter von UNICEF im Jemen. "Kinder werden durch Bomben oder Kugeln getötet. Wer überlebt, ist zunehmend durch Krankheiten und Mangelernährung in Gefahr. Das darf so nicht weitergehen."

Trotz der schwierigen Sicherheitslage ist es UNICEF zusammen mit seinen lokalen Partnern gelungen, sauberes Trinkwasser für 1,9 Millionen Menschen zu organisieren, unter anderem durch Treibstoff für Wasserpumpsysteme sowie Tanklastwagen. In den vergangenen sechs Monaten hat UNICEF außerdem 67.000 schwer mangelernährte Kinder mit therapeutischer Nahrung behandelt und über 400.000 Kinder gegen Masern und Polio geimpft. 150.000 Mädchen und Jungen haben in einfachen Kinderzentren psychosoziale Hilfe erhalten. 280.000 Menschen wurden über die Gefahren von Minen und Blindgängern informiert.

UNICEF fordert die Konfliktparteien dazu auf, Angriffe auf die Zivilbevölkerung sowie Schulen, Krankenhäuser und lebenswichtige Infrastruktur zu unterlassen. Kinder und Jugendliche dürfen nicht als Soldaten rekrutiert und eingesetzt werden. Hilfsorganisationen müssen freien und sicheren Zugang zu Menschen in Not haben.

Wegen des Ausmaßes der humanitären Krise hat UNICEF für Jemen die höchste Notfallstufe ausgerufen, der Einsatz ist jedoch stark unterfinanziert. Von den für 2015 benötigten 165 Millionen Euro hat UNICEF erst 16 Prozent erhalten.

Foto: General views of Markazi refugee camp, Djibouti. 13th July 2015. © UNICEF/Djibouti15/Matas

Quelle: unicef.de


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