gemeinsam für afrikaBerlin. - Bereits jetzt sind nach 8,2 Millionen Menschen in Äthiopien aufgrund des Wetterphänomens El Niño auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Das hat das Gemeinsam für Afrika am  Montag in Berlin erklärt. Das Bündnis befürchtet in den nächsten Monaten einen dramatischen Anstieg der Zahl der Hungernden in Westafrika.

Die diesjährigen Regenfälle in Äthiopien seien durch El Niño viel geringer ausgefallen als gewöhnlich. Im Norden und Osten des Landes blieben die Ernten durch vertrocknete Felder aus. Dadurch werde die bereits prekäre Nahrungsmittelsituation deutlich verschärft. Besonders Bauernfamilien im Osten und Norden des Landes seien von Ernteausfällen betroffen. Die Preise der Güter schießen durch die Nahrungsmittelknappheit in die Höhe.

MITGLIEDSORGANISATIONEN VON GEMEINSAM FÜR AFRIKA HELFEN 

Peter Renner, Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen und zuständig für die Projektarbeit in Äthiopien schilderte, wie dramatisch die Situation mittlerweile ist: "Regional fiel die Regenzeit in Äthiopien sehr dürftig aus. In einem Land, in dem rund 85 Prozent der Menschen von der Landwirtschaft leben, hat der fehlende Regen schwerwiegende Auswirkungen auf den Ernteertrag. Die Menschen beginnen damit, Saatgut zu essen, das sie jedoch für die nächste Aussaat benötigen würden. Nahrungsmittelhilfe ist deshalb dringend notwendig".

Die Mitgliedsorganisationen, wie die Stiftung Menschen für Menschen, Welthungerhilfe und CARE, helfen in stark betroffenen Gebieten die Grundversorgung sicherzustellen. Südöstlich von Addis Ababa in den Gebieten Dinsho und Adaba wird beispielsweise die Stiftung Menschen für Menschen Anfang des kommenden Monats sogenannte Standard-Pakete verteilen, die der Empfehlung des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen entsprechen. Pro Monat erhält jede Person 15 kg Getreide, 1,5 kg Hülsenfrüchte, 0,5 Liter Speiseöl und 4,5 kg Nahrungsergänzungsmittel für Kleinkinder. Besonders Kinder leiden unter der aktuellen Situation. Hunger führt für sie zu langfristigen körperlichen Schäden.

Die äthiopische Regierung hat bereits umgerechnet 170 Millionen Euro für die Versorgung der Betroffenen mit Lebensmitteln zur Verfügung gestellt. Bis Ende des Jahres werden zusätzlich 500 Millionen Euro benötigt. Jetzt hat die Regierung die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten.

SCHWERSTES EL NINO DER LETZEN 20 JAHRE 

Bei dem Wetterphänomen El Niño handelt es sich um eine ein- bis zweimal im Jahrzehnt auftretende Erwärmung des Oberflächenwassers im Südostpazifik, die starke Wetterschwankungen, wie ausfallende oder überdurchschnittlich starke Regenfälle zur Folge hat.

Laut der UN fällt die sich abzeichnende Hungerkrise bereits jetzt stärker aus als die 2011 durch El Niño verschärfte Hungersnot. Schon heute sind alleine 300.000 Kinder in Äthiopien auf Spezialnahrung angewiesen, 48.000 sind akut mangelernährt.

Gemeinsam für Afrika ist ein Bündnis von über 20 Hilfsorganisationen, das sich im Rahmen einer bundesweiten Kampagne für bessere Lebensbedingungen in Afrika einsetzt.

Quelle: gemeinsam-fuer-afrika.de.


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