wvParis. - Im Rahmen der UN-Klimaverhandlungen hat die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision darauf aufmerksam gemacht, dass Waldschutz und die Wiederaufforstung von zentraler Bedeutung für den Kampf gegen den Klimawandel sind. Jedes Jahr werden rund 13 Millionen Hektar Wald vernichtet. In mehreren Abkommen hatte sich die Weltgemeinschaft auf den Schutz und die Wiederaufforstung von Wäldern geeinigt. So sollen bis zum Jahr 2030 rund 350 Millionen Hektar verwüstete Waldfläche wiederaufgeforstet werden. World Vision unterstützt bereits in mehr als 20 Ländern regenerative Wiederaufforstungsprojekte, unter anderem nach der FMNR-Methode (farmer managed natural regeneration).

FMNR ist eine Technik der Landrestauration, die zur Folge hat, dass die in der Region beheimateten Pflanzen und Bäume wieder wachsen können. Die Methode ist preiswert und zeigt schnelle Erfolge.

In Südäthopien, in der Region Humbo konnten laut World Vision mit Hilfe von FMNR mehr als 600 Hektar zuvor verwüstetes Land wieder begrünt werden. World Vision fördert in ganz Äthiopien regenerative Wiederaufforstung in 36 Projekten. In Humbo fließen heute wieder 13 Quellen und liefern sauberes Trinkwasser. Der Fluss der Region hat ganzjährig Wasser. Der neu entstandene Wald versorgt die Familien und ihre Kinder in der Umgebung mit Feuerholz, hochwertigem Futter für ihre Tiere und Waldfrüchten, sowie Wildfleisch.

Auch das Mikroklima habe sich verändert. "Es ist zutiefst beeindruckend, wie sich das Leben der Menschen in Humbo verändert hat, seit es in der Region wieder Wald gibt. Viele Jahre gab es immer wieder Hungersnöte, heute erwirtschaften die Menschen regelmäßig Überschüsse und verkaufen diese sogar an Hilfsorganisationen für Nahrungsmittelhilfen", sagte Silvia Holten, Pressesprecherin von World Vision Deutschland. "Wald ist besonders für Menschen in den ärmsten Ländern der Welt von großer Bedeutung, da er sie mit den unterschiedlichsten Nahrungsmitteln versorgt. Kinder sind gesünder und besser ernährt, wenn es Wald in der Nähe gibt."

Über Nordäthopien, in der Region Tigray berichtete World Vision, dass das Grundwasser wieder um mehrere Meter stieg und 650 Brunnen gebaut werden konnten, die über Kanalsysteme nun ganzjährig Ackerflächen bewässern. Die Ernteerträge stiegen um das fünffache und das Einkommen für 5130 Haushalte aus der Honigproduktion betrug rund 3000 US-Dollar pro Jahr pro Haushalt. Der Honig, der in Tigray produziert wird, wird inzwischen nach Europa exportiert. Auch die Viehzucht verbesserte sich, da Nutztiere nun mit nährstoffreichem Futter aus dem Wald versorgt werden können, berichtete World Vision.

Die äthiopische Regierung hat angesichts des El Nino Phänomens und Dürreperioden in einigen Landesteilen erklärt, dass rund 8,2 Millionen Menschen auf dringende Nahrungsmittelhilfen angewiesen sind. Nach einer aktuellen Untersuchung von World Vision zeigt sich, dass in den Gebieten, in denen Wiederaufforstung betrieben wurde, die Menschen nicht betroffen sind und nach wie vor genug zu essen haben und über sauberes Trinkwasser verfügen.

Die Flüsse und Brunnen haben genug Wasser für die nächsten zwei bis drei Jahre, auch wenn es keinen Regen gibt. Auch die Honigproduktion konnte im laufenden Jahr verdoppelt werden. Durch Ernteausfälle in anderen Regionen Äthiopiens konnten die Bauern mehr Getreide verkaufen und ihre Einkommen erhöhen.

"FMNR ist besonders effektiv, da auch Bäume, die natürlicherweise in Afrika beheimatet sind, wieder wachsen", erklärte Holten. "Dies ist wichtig, da viele Pflanzen wertvolle Eigenschaften besitzen, wie z.B. der Moringa-Baum. Seine Früchte und Blätter kann man essen, die Rinde liefert Medizin und die Wurzeln leiten wertvolle Nährstoffe in den Boden und verbessern so die Bodenqualität. Zusätzlich versorgen die Pflanzen die Familien und ihre Kinder mit vitamin- und nährstoffreichen Lebensmitteln. Bäume sind Leben und wir müssen sie schützen, damit sie uns am Leben erhalten".

=> Video: Revolution im Kampf gegen den Klimawandel: FMNR

Quelle: worldvision.de


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