wwf fischratgeberHamburg. - Welchen Fisch kann man mit gutem Gewissen essen? Diese Frage beantwortet der jetzt veröffentlichte aktualisierte Fischratgeber des WWF, der Verbrauchern mittels Ampelsystem wertvolle Orientierung an der Fischtheke bietet. "Hering und Sprotte aus der Nord- und Ostsee sind eine gute Wahl. Diese Bestände sind groß genug und die Fangmethode schädigt die Meeresumwelt kaum", erklärt Catherine Zucco, Fischereiexpertin des WWF. Als Alternativen aus Aquakultur empfiehlt sie europäischen Karpfen sowie Bio-Forellen.

Länger fällt die Liste der Fischarten aus, von denen der WWF in jedem Fall abrät: "Aal, Hai, Schnapper, Granatbarsch und Blauflossenthunfisch gehören gar nicht auf den Teller. Ihre Bestände sind massiv dezimiert. Aale sind sogar vom Aussterben bedroht", so Zucco.

Der WWF empfiehlt generell, Fisch nur in Maßen zu genießen. "Wildfisch ist eine begrenzte Ressource. Wer nur einmal die Woche Fisch isst, respektiert die Grenzen des Ozeans", so Zucco. Für die Umweltverträglichkeit sei entscheidend, wo und wie der Fisch gefangen wurde.

Eine Orientierungshilfe auf den ersten Blick bietet laut WWF das blaue MSC-Siegel, das Wildfisch aus nachhaltiger Fischerei kennzeichnet. Bei Zuchtfisch rät der WWF dazu, auf die Biosiegel von Naturland und Bioland sowie auf das ASC-Logo für Fisch aus verantwortungsvoller Aquakultur zu achten.

Erfreulicherweise erholen sich - gerade in Nord- und Ostsee - einige Fischbestände wieder, am Gesamtbild hat sich laut WWF jedoch wenig geändert: "Unsere Meere sind in Bedrängnis, zu viele Fischbestände schrumpfen noch immer unter dem Druck der weltweiten Fangflotten. Überfischung gefährdet die Balance der marinen Ökosysteme, zumal große Raubfischarten besonders stark befischt werden", warnt WWF-Expertin Zucco.

61 Prozent der weltweiten Bestände von Speisefischen werden laut FAO-Angaben bis an ihre Grenze genutzt, fast 29 Prozent sind überfischt oder erschöpft. Wer Fisch aus nachhaltiger Fischerei kauft, sichere damit die Zukunft der Meere und von 800 Millionen Menschen, die insbesondere in Küstenregionen der Entwicklungsländer oft von Fischfang oder -verarbeitung abhängt.

Der aktuelle WWF-Einkaufsratgeber Fisch und Meeresfrüchte ist als kostenlose App erhältlich über Google Playstore und Apple App-Store. Unter www.wwf.de/fischratgeber findet sich der Online-Ratgeber.

Quelle: wwf.de 


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