oneBerlin. - Anlässlich des Weltflüchtlingstags (20.Juni) hat die Kampagnenorganisation ONE die deutsche Version von "Stabilität finanzieren" veröffentlicht. Der Bericht analysiert einerseits Daten über die geografische Verteilung von Flüchtlingen. Außerdem untersucht ONE, welchen Anteil ihrer Entwicklungshilfe die Geberländer des Entwicklungsausschusses der OECD (Development Assistance Committee – DAC) für die Versorgung von Flüchtlingen im eigenen Land ausgegeben haben. Das Ergebnis ist alarmierend: In fünf Mitgliedsstaaten machten die Ausgaben 2015 mehr als 20 Prozent der gesamten Entwicklungshilfe aus.

ONE fordert eine Erhöhung der Finanzmittel, um einerseits auf akute Krisen mit entsprechender Nothilfe schnell reagieren zu können und andererseits langfristige Entwicklungshilfe leisten zu können, um extreme Armut zu beenden. Mindestens die Hälfte der Mittel soll den am wenigsten entwickelten Ländern zukommen, von denen einige auch sehr viele Flüchtlinge aufnehmen.

Tobias Kahler, Deutschland-Direktor von ONE, sagt: "Entwicklungsländer nehmen mit über 86 Prozent den Großteil der Flüchtlinge weltweit auf. Allein in Subsahara-Afrika leben 4,1 Millionen Flüchtlinge, das sind 27 Prozent aller weltweit geflüchteten Menschen. Das zeigt, dass die Politik - insbesondere wenn über die Flüchtlingskrise diskutiert wird – Afrika nicht vergessen darf."

Von der syrischen Flüchtlingskrise und dem Zika-Virus, über gewalttätigen Extremismus und langwierige Konflikte, bis hin zum Kampf gegen extreme Armut: Der Bedarf an Entwicklungs- sowie humanitärer Hilfe ist auf dem höchsten Stand seit Jahrzenten und wächst stetig. Wenn sich die Trends fortsetzen, werden sich die Kosten im Jahr 2030 alleine für humanitäre Hilfe auf 50 Milliarden US-Dollar jährlich verdoppeln - genau zu dem Zeitpunkt, an dem die Welt die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) erreicht haben will.

Globale Stabilität ist in unser aller Interesse. Doch dies werden wir nur erreichen, wenn die Finanzierung der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit langfristig gesichert ist.

Bono, Mitgründer von ONE und Lead-Sänger von U2, sagte anlässlich der Berichtsvorstellung: "Die Staats- und Regierungschefs müssen gleichzeitig die langfristige Entwicklungshilfe sichern, um extreme Armut zu bekämpfen, sowie die humanitäre Hilfe bereitstellen, die benötigt wird, um den gefährdetsten Menschen auf der Welt helfen zu können."

Bono fügte hinzu: "Mehr Konflikte und Katastrophen bedeuten auch mehr gefährdete Menschen auf der Welt, doch das Sicherheitsnetz, um diese Menschen aufzufangen, ist voller Löcher. Den heldenhaften Anstrengungen des UN-Flüchtlingshilfswerks, des Welternährungsprogramms und anderen zum Trotz fehlt es Millionen von geflüchteten Menschen an adäquaten Unterkünften und Nahrung. Nur die Hälfte aller Flüchtlingskinder geht in die Grundschule."

=> ONE Bericht: Stabilität finanzieren

Quelle: one.org/de


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