bmzKigali. - Im Rahmen seiner Afrikareise hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) bei einem Besuch der Gedenkstätte für die mehr als 800.000 Opfer des Genozids in Ruanda vor 22 Jahren dem Land seine Anerkennung für die große Versöhnungsleistung gezollt. "Es ist ein Friedenswunder, was Ruanda in den vergangenen Jahren geschafft hat", sagte Müller. "Dieser Versöhnungsprozess ist beispielhaft, um andere blutige Konflikte zu beenden und eine friedliche Zukunft für die Menschen aufzubauen. Frieden und Dialog sind die Grundlage für den Wiederaufbau eines Landes. Dieser ist Ruanda in vorbildlicher Weise gelungen."

Deutschland wird seine Zusammenarbeit mit dem wirtschaftlich aufstrebenden Ruanda nach Angaben des Entwicklungsministeriums (BMZ) weiter verstärken. So soll in Kigali ein deutsch-afrikanisches Zentrum für Digitalisierung gegründet werden. Neben einer Vernetzung von afrikanischen und deutschen Start-ups soll dieses Zentrum auch eine Anlaufstelle für die Wirtschaft sein. Außerdem soll die erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Berufsbildung ausgebaut und erweitert werden.

"Ruanda bietet alle Möglichkeiten für mehr private Investitionen auch aus Deutschland", erklärte Müller. "Hier werden wir gemeinsam daran arbeiten, in den kommenden Jahren erfolgreiche Technologie- und Innovationspartnerschaften umzusetzen und die deutsche Wirtschaft für Ruanda zu begeistern. Das Land bietet dafür alle Voraussetzungen, nachdem es in den vergangenen Jahren beachtliche Entwicklungssprünge geschafft hat."

Ruanda habe erfolgreich funktionierende Verwaltungsstrukturen aufgebaut und die Korruption bekämpft, auch mit Hilfe eines Rechnungshofes, so das BMZ. In all diesen Bereichen verzeichne die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Ruanda und Deutschland enorme Fortschritte. Dies schlage sich auch in den Migrationszahlen nieder. Aus Ruanda gebe es so gut wie keine illegale Migration nach Europa.

Vor dem Besuch in Ostafrika hatte sich Minister Müller im Niger ein Bild von der Lage im ärmsten Land Afrikas gemacht. Dabei ging es vor allem um die Herausforderungen, die Niger als das Haupttransitland für Flüchtlinge aus West- und Zentralafrika zu meistern hat. So passieren laut BMZ jedes Jahr rund 150.000 Menschen die Wüstenstadt Agadez, bevor sie sich durch die Sahara auf dem Weg nach Libyen und weiter über das Mittelmeer nach Europa machen. Deutschland werde Niger bei dieser schwierigen Aufgabe stärker als bisher unterstützen, kündigte das BMZ an, vor allem aufnehmende Gemeinden auf den Migrationsrouten, wie die Tuareg in Agadez, aber auch mit dem Ausbau von Rückkehrerprogrammen.

Quelle: www.bmz.de