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Port-au-Prince. - Der Tropensturm Matthew hat auf Haiti schwere Schäden angerichtet. Nach Angaben  von World Vision wurden vor allem im Süden des Landes Tausende Häuser zerstört. Zudem drohe der Ausbruch von Krankheiten durch verschmutztes Wasser. Einige Teile des Südens sind laut CARE von der Kommunikation abgeschnitten, das genaue Ausmaß der Zerstörung könne erst im Laufe des Tages bemessen werden.

"Teile der Hauptstadt Port-au-Prince sind überflutet“, berichtete der Landesdirektor von World Vision in Haiti, John Hasse. "Im Süden der Insel wurden wichtige Gebäude wie Kirchen, Kliniken und Gesundheitsstationen beschädigt. Millionen Menschen in Haiti sind von diesem gewaltigen Sturm betroffen."

World Vision hat bereits damit begonnen, Hilfsgüter wie Decken und Hygienesets an Betroffene zu verteilen. Wichtig ist vor allem die Versorgung mit Trinkwasser, um den Ausbruch von Krankheiten wie Cholera zu vermeiden.  Deshalb verteilt die Hilfsorganisation Wasserkanister und Tabletten zur Aufbereitung von trinkbarem Wasser. Die Versorgung des südlichen Teils von Haiti ist schwierig, weil eine wichtige Verbindungsbrücke eingestürzt ist. Zudem wurden Straßen von den starken Regenfällen unterspült und beschädigt. World Vision hat aber schon vor dem Hurrikan dezentrale Lager mit Hilfsgütern eingerichtet.

John Hasse: "Wir machen uns aber große Sorgen um die Ernte. Selbst in weniger betroffenen Gebieten im Norden von Port-au-Prince ist die komplette Bananenernte zerstört. Im Süden ist es noch schlimmer. Das gefährdet die enormen Fortschritte, die wir in der Verbesserung der Ernährung von Kindern gemacht haben."

"Die Situation ist ähnlich wie nach Wirbelstürmen wie Sandy oder Isaac. Die Regierung schätzt die Schäden auf etwa 90 Millionen US Dollar. Wir werden definitiv Spenden für die akute Katastrophenhilfe und Hilfe beim Wiederaufbau benötigen. Die Menschen hier sind sehr arm. Viele haben ihre Häuser verlassen und damit auch ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Etwa 10.000 bis 15.000 Menschen haben in den Hochrisikogebieten ihre Häuser verlassen.

Auch in der Hauptstadt Port-au-Prince und im Vorort Carrefour hat der starke Wind große Bäume entwurzelt, Strommasten heruntergerissen. Wasser fließt in Massen die Straßen herunter. CARE hat hier vor dem Sturm bereits am Dienstagvormittag Decken und Eimer verteilt. Bisher wissen wir von fünf Todesfällen, aber leider müssen wir davon ausgehen, dass die Zahl sich noch erhöhen wird. CARE bereitet sich darauf vor, etwa 50.000 Menschen, die von dem Wirbelsturm betroffen sind, zu helfen.

Haiti wird immer wieder von Naturkatastrophen getroffen. "Die Menschen hier haben sich zum Teil immer noch nicht ganz von dem Erdbeben und Choleraausbruch im Jahr 2010 erholt, von mehreren Wirbelstürmen sowie zwei Dürren. Die Menschen sind erschöpft und müssen immer wieder von vorne anfangen. Wir müssen weiter unter Hochdruck daran arbeiten, sie wieder widerstandsfähiger zu machen und sie dabei zu unterstützen, ihre Häuser und Leben wiederaufzubauen", berichtete Jean-Michel Vigreux, CARE-Länderdirektor Haiti.

Die Diakonie Katastrophenhilfe ist seit dem verheerenden Erdbeben im Land aktiv geblieben und gemeinsam mit lokalen und internationalen Partnerorganisationen aus dem weltweiten Netzwerk der ACT Alliance (Action by Churches together) zur sofortigen Hilfe in der Lage. In Jacmel im Süden Haitis hat die Organisation Hygiene-Kits für 1.500 Familien sowie, Planen und Decken für 500 Familien eingelagert. Die Pakete liegen bereit und können sofort an die Menschen verteilt werden. Die Diakonie Katastrophenhilfe stellte zunächst 180.000 Euro für die Opfer des Hurrikans zur Verfügung.

"Unsere Mitarbeiter in Port-au-Prince unternehmen alles, um sich optimal um die Menschen dort zu kümmern, wo es am meisten gebraucht wird. Speziell in den Slums von Cite Soleil, wo die Fluten die behelfsmäßigen Hütten quasi weggewaschen haben, die Abwasserkanäle überlaufen und der Müll und menschlicher Unrat durch die Straßen gespült wird, wird unsere Hilfe jetzt am meisten gebraucht", sagte Ravi Tripptrap, Leiter von Malteser International Amerika.

Foto: © CARE

Quelle: care.de/ / worldvision.de / www.diakonie-katastrophenhilfe.de / www.malteser-international.org 


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