Berlin. - Die Augenkrankheit Grauer Star ist eine der Hauptursachen für Erblindungen und Sehbehinderungen: Von den 39 Millionen blinden Menschen weltweit haben rund die Hälfte den Grauen Star, fast alle von ihnen leben in Entwicklungsländern. Dabei ist gerade diese Krankheit heilbar, schon durch eine kleine Operation können Graue-Star-Betroffene wieder sehen. Zum Welttag des Sehens (13. Oktober) fordern die Christoffel-Blindenmission (CBM) und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) daher, vermeidbare Erblindungen noch stärker zu bekämpfen und auch für Menschen in den Armutsregionen der Welt das Recht auf Augenlicht zu verwirklichen.

Doch was in Deutschland ein kleiner Routine-Eingriff ist, ist in entlegenen Regionen mit schlechter ärztlicher Versorgung kaum durchführbar. Falls doch, können sich viele Menschen in Entwicklungsländern die Behandlung nicht leisten.

NEUE LINSE - NEUE PERSPEKTIVE

Grauer Star ist eine Trübung der Augenlinse. Die Betroffenen sehen die Welt erst wie durch einen Schleier oder eine stark mattierte Scheibe bis irgendwann überhaupt kein Licht mehr durch die Linse dringt und sie blind sind. Das hat weitreichende Folgen: Die Erkrankten können oft nicht mehr arbeiten oder haben keine Chance auf eine gute Ausbildung und damit ein geregeltes Einkommen. So wie die achtjährige May von den Philippinen. Erst konnte sie Farben immer schlechter unterscheiden, später das Geschriebene an der Tafel kaum entziffern. Die Diagnose: Grauer Star auf beiden Augen. Für ihre Großmutter, bei der das Mädchen aufwächst, war das ein schwerer Schlag. Denn sie und ihr Mann sind arm und konnten sich die Behandlung ihrer Enkelin nicht leisten. Doch zum Glück finanzierte die CBM die notwendige Operation, bei der die getrübten Augenlinsen entfernt und ersetzt wurden. Heute kann die mittlerweile Neunjährige auf beiden Augen wieder sehen, sie braucht keine Hilfe mehr beim Baden, Essen oder Anziehen. In der Schule kann sie alle Buchstaben mühelos lesen. May selbst ist dadurch viel kontaktfreudiger geworden und genießt es, mit ihren Freundinnen zusammen zu sein. Das Schönste ist aber, meint ihr Großvater, dass May ihn jetzt schon von weitem erkennen kann.

GEMEINSAM BLINDHEIT VERMEIDEN

Das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) und die Christoffel-Blindenmission (CBM) möchten noch viel mehr Menschen wie der kleinen May helfen. Die beiden Organisationen unterstützen Augenkrankenhäuser, mobile Kliniken und die Ausbildung von einheimischen Augenärzten in der ganzen Welt im Kampf gegen Grauen Star. Außerdem beteiligen sie sich an der Kampagne "VISION 2020" unter Federführung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die ebenfalls zum Ziel hat, vermeidbare Blindheit und Sehbehinderung zu überwinden. In Deutschland informieren die CBM und das DKVB während der bundesweiten Woche des Sehens unter dem Motto "Chancen sehen - Zukunft schenken" mit Schul- und Mitmachaktionen über die Ursachen von Grauem Star und mögliche Hilfsmaßnahmen.
Bundesweite Aktionswoche im Oktober

"Chancen sehen!" heißt das übergeordnete Thema der diesjährigen Woche des Sehens, die vom 8. bis 15. Oktober im gesamten Bundesgebiet durchgeführt wird und unter der Schirmherrschaft der bekannten Fernsehjournalisten Gundula Gause steht. Getragen wird die Aktionswoche von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland. Unterstützt wird sie darüber hinaus von der Aktion Mensch und der Carl Zeiss Meditec AG.

=> Mehr unter www.woche-des-sehens.de

Quelle: cbm.de


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