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Berlin. - Anlässlich des Weltmädchentags hat Save the Children den Bericht "Every last Girl: Free to live, free to learn, free from harm" veröffentlicht. Beleuchtet werden die Negativauswirkungen auf Mädchen durch Frühverheiratung in Bezug auf Bildung, Schutz und Gesundheit.

144 Länder werden bewertet basierend auf Daten zu Kinderheirat, Schulabschluss, Schwangerschaften Minderjähriger, Müttersterblichkeit und Anzahl von Frauen in den Parlamenten. Der beste Ort, als Mädchen aufzuwachsen, ist Schweden gefolgt von Finnland und Norwegen. Niger, der Tschad, die Zentralafrikanische Republik, Mali und Somalia belegen die letzten Plätze mit einer hohen Anzahl an Kinderehen. Deutschland landet auf Platz 12.

In Afghanistan, dem Jemen, Indien und Somalia werden Mädchen bereits mit 10 Jahren verheiratet. 700 Millionen Frauen weltweit haben vor ihrem 18. Lebensjahr geheiratet.

"Kinderehen sind der Anfang eines Teufelskreises aus Benachteiligungen, der Mädchen die grundlegenden Rechte auf Bildung, Entwicklung und Kindsein verwehrt", betonte Susanna Krüger, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland. "Mädchen, die zu früh heiraten, gehen oft nicht zur Schule und sind stärker gefährdet, Opfer von häuslicher Gewalt, Missbrauch und Vergewaltigung zu werden. Sie bekommen Kinder, bevor ihre Körper dafür bereit sind, und sind zudem einem hohen Risiko sexuell übertragbarer Krankheiten ausgesetzt. Das kann lebensgefährliche Konsequenzen für ihre eigene Gesundheit und die ihrer Babys haben."

Der Bericht von Save the Children zeigt außerdem:

  • Mädchen aus armen Familien werden sehr viel häufiger frühverheiratet als ihre reicheren Altersgenossinnen. In Nigeria sind 40 Prozent der armen Mädchen mit 15 bereits verheiratet, unter den reichsten Mädchen sind es 3 Prozent.
  • Indien – eines der bevölkerungsreichsten Länder weltweit – hat die größte Anzahl an Kinderehen. 47 Prozent der Mädchen unter 18 Jahren – also 24,6 Millionen – sind davon betroffen.
  • Mädchen leiden am meisten unter humanitären Krisen wie dem Ebola-Ausbruch in Sierra Leone.
  • Mädchen, die von Konflikten betroffen sind, werden sehr viel häufiger zu Kinderbräuten; viele Flüchtlingsfamilien verheiraten ihre Töchter, um mehr Sicherheit zu erlangen, wie etwa im Libanon.

"Ich hatte mir meinen Hochzeitstag immer wunderschön vorgestellt. Aber am Ende war er das nicht. Alles war ganz schrecklich und ich war sehr traurig. Viele Mädchen, die früh verheiratet werden, werden krank oder haben Blutungen. Gott sei Dank ist mir das nicht passiert“, berichtet ein Mädchen im Libanon."Ich freue mich, dass ich ein Baby bekomme. Aber ich bin ein Kind, das ein Kind aufziehen wird." Die 14-jährige wird von Save the Children unterstützt. Sie wurde mit 13 Jahren an einen 20-jährigen Mann verheiratet und ist im zweiten Monat schwanger.

Die internationale Gemeinschaft hat sich dazu verpflichtet, Frühverheiratungen bis zum Jahr 2030 zu beenden. Entwickelt sich die Situation aber so weiter, wird die Zahl der in ihrer Kindheit verheirateten Frauen von aktuell mehr als 700 Millionen auf 950 Millionen im Jahr 2030 und bis zu 1,2 Milliarden im Jahr 2050 ansteigen, warnte die Kinderhilfsorganisation.

=> Save the Children Bericht: Every Last Girl

Foto: © Save the Children

Quelle: savethechildren.de


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