Berlin. - Mit dem Aufruf zur Bewerbung hat die UEFA den Prozess zur Vergabe der Fußball-Europa-Meisterschaft EURO 2024 gestartet. Der Deutsche Fußball-Bund DFB hat bereits eine Bewerbung  angekündigt, die laut DFB-Präsident Reinhard Grindel ein "Leuchtturm-Projekt" werden soll. Für diesen Leuchtturm forderten zivilgesellschaftliche Organisationen am Dienstag gemeinsam die Wahrung von Menschen- und Kinderrechten, Arbeits- und Anti-Korruptionsstandards auch in der Lieferkette sowie die systematische Einbeziehung von Interessengruppen, insbesondere Kindern und Frauen sowie Fußball-Fans in den Städten.

"Angesichts der anhaltenden Diskussion über negative Effekte von Sport-Groß-Veranstaltungen auf die lokale Bevölkerung und grundlegende Rechte weltweit, erwarten wir vom DFB eine beispielhafte Bewerbung, die zeigt, wie sich Deutschland die Übernahme von Verantwortung im internationalen Sport vorstellt!" sagte Johanna Kösters von der Frauenrechts-Organisation Discover Football.

In der Allianz arbeiten bislang Discover Football, Human Rights Watch Deutschland, Terre des Hommes Deutschland und Transparency International Deutschland zusammen, weitere Organisationen sind eingeladen sich zu beteiligen.

Discover Football fordert, dass Frauen im Organisationskomitee in angemessener Zahl vertreten sind. Es soll auf die stereotype, z.B. sexualisierte, Darstellung von Frauen verzichtet werden, sondern eine vielfältige Repräsentation von Frauen in den Publikationen usw. erfolgen. Die Bewerbung soll mit einem Konzept zur Vorbeugung und Bekämpfung von Diskriminierungen jeglicher Art verbunden werden.

Terre des hommes drängt darauf, dass sowohl im Rahmen der Bewerbung, als auch bei späterer Vorbereitung und Durchführung der EURO 2024 alle grundlegenden Kinderrechte geachtet und geschützt werden. Dies soll in grundlegenden und bindenden Dokumenten und Verträgen festgehalten werden. Zudem soll Kindern und Jugendlichen jegliche Form der Partizipation gewährt werden.

Transparency International Deutschland e.V. erwartet umfassende Transparenz und Compliance in der Bewerbungsphase inklusive Offenlegung des Budgets sowie der Auswirkungen auf das Land und die jeweilige Stadt, zudem Richtlinien zu Werbe- und Lobbying-Maßnahmen sowie Hinweisgeberschutz. Ein Compliance-System sei für die Durchführung der EURO 2024 sowie den DFB als Organisation notwendig.

Quellen: discoverfootball.de / tdh.de


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