suedwindBonn. - Unsere Weltwirtschaft kann und wird erst dann nachhaltig sein, wenn nicht nur ökologische Kriterien in allen Wertschöpfungsketten eingehalten werden, sondern auch grundlegende Menschenrechte. Das wird gestützt von den Ergebnissen einer jetzt vorgelegten SÜDWIND-Studie, die den Aspekt existenzsichernder Löhne und Einkommen thematisiert. Demnach sind zwar bei der Definition existenzsichernder Löhne und Einkommen erhebliche Fortschritte erzielt worden, es mangelt aber noch an einer flächendeckenden Umsetzung.

Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) fordert ein verändertes Wirtschaftssystem, eine "Green Economy", die zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise führen soll. Dabei sollen ökologische Reformen mit sozialen Verbesserungen verknüpft werden. "Endlich wird anerkannt, dass eine Transformation der Weltwirtschaft nur dann nachhaltig sein kann, wenn ökologische Verbesserungen von sozialen Fortschritten begleitet werden", erklärte Friedel Hütz-Adams, Autor der Studie.

In den vergangenen Jahren haben sich parallel zu den Diskussionen über eine ökologisch orientierte Transformation die Auseinandersetzungen darüber intensiviert, welche Verantwortung Unternehmen in ihren Wertschöpfungsketten für die Einhaltung von Menschenrechten haben. "Ein zentraler Aspekt bei der Umsetzung von grundlegenden Menschenrechten ist die Zahlung existenzsichernder Löhne für Beschäftigte sowie existenzsichernder Einkommen für selbständige Bäuerinnen und Bauern. Ohne existenzsichernde Löhne und Einkommen werden sich Armut, Hunger und ein fehlender Zugang zu Bildung und Gesundheit nicht dauerhaft reduzieren lassen", so Hütz-Adams.

In verschiedenen Branchen wird derzeit versucht, die Höhe existenzsichernder Löhne und Einkommen festzulegen. Diese Bemühungen werden in der Studie erörtert und erste Ergebnisse zusammengefasst. Dabei zeigen sich in einigen Bereichen bereits erhebliche Fortschritte bei der Definition dessen, was "existenzsichernd" bedeutet und was erforderlich ist, um eine Existenzsicherung zu erreichen.

"Es bleibt viel zu tun", sagte Hütz-Adams. "Alle Beteiligten innerhalb der Wertschöpfungskette werden bei der Umsetzung des grundlegenden Menschenrechts auf existenzsichernde Löhne und Einkommen mitarbeiten müssen, denn es wird deutliche Veränderungen in Wertschöpfungsketten geben. Dies wird Einfluss auf die Preise vieler Produkte haben."

Die von Engagement Global im Auftrag des BMZ und von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderte Studie sowie das zusammenfassende Fact Sheet sind Teil des Projekts "Green Economy". Beide stehen zum Download bereit.

Quelle: www.suedwind-institut.de