rio bewegt unsWiesbaden. - Das Aktionsbündnis "Rio bewegt.Uns." ist vom Deutschen Olympischen Sportbund und dem Verband Deutscher Sportjournalisten mit dem Fair Play Preis des Deutschen Sports ausgezeichnet worden. Der Preis wurde am Donnerstagabend im Schloss Biebrich in Wiesbaden übergeben. Zu dem Bündnis hatten sich Sport-, Jugend- und Erwachsenenverbände, Träger der Bildungsarbeit und Akteure weltkirchlichen Handelns in Deutschland sowie Partner in Brasilien anlässlich der Olympischen Spiele und der Paralympics 2016 zusammengeschlossen.

"Als bei den Olympischen und den Paralympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro die Medaillen verliehen wurden, haben wir dafür gesorgt, dass es auch außerhalb der Stadien Gewinner gibt", sagte Stephan Jentgens, einer der Sprecher des Aktionsbündnisses und Geschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat.

"Wir haben uns dafür starkgemacht, dass an den Spielen auch die Bewohner von Rio de Janeiro teilhaben konnten, die am Rand der Gesellschaft leben. Ihre Hautfarbe und ihre soziale Herkunft sollten keine Hinderungsgründe sein", betonte Franz Gulde, ebenfalls Sprecher des Bündnisses und Leiter der Abteilung Bildung beim Hilfswerk MISEREOR. Auch wenn dieses Ziel 2016 noch nicht vollständig verwirklicht wurde - das Aktionsbündnis habe es mehr als 3.000 Kindern und Jugendlichen ermöglicht, Wettkämpfe der Olympischen und Paralympischen Spiele live in den Stadien mitzuverfolgen.

Gleichzeitig erlebten Sportlerinnen und Sportler aus Deutschland in Sozialprojekten die Lebensrealität der Menschen in den Favelas der Metropole Rio de Janeiro. Den Verbänden von Kirche und Sport sei es gelungen, die Menschen in Deutschland für Rio und seine Bewohner zu bewegen, erklärte das Aktionsbündnis. Sie seien mehr als 56.000 Kilometer - also mehr als einmal um die Welt - gelaufen, geradelt oder geschwommen und hätten damit mehr als 180.000 Euro über Sponsoren und Privatleute eingenommen. Damit würden Sozialprojekte in Rio de Janeiro gefördert, die den Armen - unter ihnen vor allem den Kindern und Jugendlichen - Perspektiven für eine selbstbestimmte Zukunft ermöglichen.

"Auch in der jetzigen Situation in Brasilien mit der Überschuldung und angesichts fehlender Sicherheit, Bildung und Gesundheitsversorgung stehen wir weiter an der Seite der Menschen", sagte Rio-bewegt.Uns.-Sprecher Stephan Jentgens. Während so manches Stadion verrotte und die neugebauten Schnellbuslinien teilweise schon wieder eingestellt wurden, stünden die Projekte des Aktionsbündnisses "Rio bewegt.Uns." für Kontinuität: das Sport- und Sozialzentrum Armindo da Fonseca inmitten von vier aneinandergrenzenden Favelas, ein Zirkus als Lebensschule für Kinder aus den Armenvierteln, Kindertagesstätten und Ganztagsschulen in den Armenvierteln an den Stadträndern als Zuhause für Kinder, deren Eltern weit entfernt arbeiten müssen, ein Straßenkinderbus als mobile Anlaufstelle und zahlreiche weitere Initiativen.

"Die Kampagne Rio bewegt.Uns. hat mich von Anfang an begeistert, weil sie die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen verwirklicht", sagte Willi Lemke in seiner Laudatio. Der frühere Manager von Werder Bremen und ehemalige Bremer Innensenator war bis Ende 2016 acht Jahre lang Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden. "Rio bewegt.Uns. ist nachhaltig wegen seines pädagogischen Ansatzes, erfüllt den Anspruch auf partnerschaftliche Zusammenarbeit und ist auf eine gerechte Gesellschaft fokussiert", erläuterte Lemke. Aufgrund der zahlreichen medial verbreiteten Schreckensmeldungen sei ein falsches Bild über die wahre Bedeutung und gesellschaftsverändernde Kraft des Sports entstanden. "Rio bewegt.Uns. ist für mich eine absolut vorbildliche Initiative, weil sie durch Aufklärung und die Projektarbeit vor Ort die Kraft des Sports für die Menschen in Rio und hierzulande erfahrbar gemacht hat", so Lemke.

Als einen herausragenden Beitrag zur Verständigung über Ländergrenzen hinweg würdigte auch die Jury des Fair Play Preises das Aktionsbündnis: "Rio bewegt.Uns. hat Solidarität mit Benachteiligten gezeigt und ist ihnen dabei stets auf Augenhöhe begegnet. Unsere Gesellschaft braucht Bündnisse wie dieses, die Achtung vor den Bedürfnissen Anderer vermitteln und benachteiligten Menschen eine Perspektive geben. Mit seinem Engagement hat Rio bewegt.Uns. faires Verhalten über alle Grenzen hinweg gezeigt."

Aus Rio de Janeiro dankte "Olympiapfarrer" Padre Leandro Lenin dem Aktionsbündnis in einer Videobotschaft, die bei der Preisverleihung im Schloss Biebrich eingespielt wurde: "Ich danke allen Deutschen, allen Familien, die uns während der Olympischen Spiele geholfen haben, Brücken zu bauen: zur Jugend, zu den Kindern, zu allen armen Familien in Rio de Janeiro."

Quelle: www.rio-bewegt-uns.de 


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