suedsudanBonn. - Mehr als eine Million Kinder sind durch den anhaltenden Konflikt im Südsudan bislang zur Flucht in die Nachbarländer gezwungen worden. Diese schreckliche Zahl meldeten das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und UNICEF in einer gemeinsamen Erklärung am Montag in Bonn.

"Keine Flüchtlingskrise macht mir heute so viele Sorgen wie die im Südsudan", sagte Valentin Tapsoba, UNHCR-Direktor für Afrika. "Dass Flüchtlingskinder das Gesicht dieser Katastrophe worden sind, ist unglaublich beunruhigend. Alle, die in humanitären Organisationen arbeiten, brauchen dringend engagierte und nachhaltige Unterstützung, um das Leben dieser Kinder zu retten."

62 Prozent der mehr als 1,8 Millionen südsudanesischen Flüchtlinge, die vor allem die Grenzen nach Uganda, Kenia, Äthiopien und zum Sudan überquert haben, sind Kinder. Hinzu kommen 1,14 Millionen Kinder, die innerhalb des Südsudans vertrieben worden sind. Mehr als 1.000 Kinder wurden während des Konflikts, der seit 2013 mit unvorstellbarer Brutalität eskaliert, getötet oder verwundet.

Tausende Flüchtlingskinder haben Gewalt mitansehen müssen, sind traumatisiert, leiden an Angst und Stress, so die UN-Organisationen. Sie werden Opfer von Zwangsrekrutierung, sexuellem Missbrauch und anderer Ausbeutung, weil die traditionellen sozialen Strukturen zusammengebrochen sind. Mehr als 75.000 südsudanesische Kinder in Uganda, Kenia, Äthiopien, im Sudan und in der Demokratischen Republik wurden auf der Flucht von ihren Angehörigen getrennt.

UNHCR-Mitarbeiter sind vor Ort und unterstützen Flüchtlinge aus dem Südsudan. Doch die lebensrettende Hilfe ist gefährdet, da erst elf Prozent der benötigten 781,8 Millionen US-Dollar (ca. 715 Millionen Euro) für 2017 angekommen sind. Die UNO-Flüchtlingshilfe, der deutsche Partner von UNHCR, hat daher dringend zu Spenden aufgerufen.

Quelle: www.uno-fluechtlingshilfe.de