bmz Tiflis. - Deutschland will seine Anstrengungen bei der Berufsbildung in Georgien verdoppeln. Dies hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) nach Gesprächen mit Premierminister Giorgi Kwirikaschwili in der georgischen Hauptstadt Tiflis angekündigt. Die dynamische und reformorientierte Kaukasus-Republik gilt als Stabilitätsanker in der Region.

In diesem Jahr feiern Deutschland und Georgien 25 Jahre Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen nach Erlangung der Unabhängigkeit der Republik. Bei einem Festakt in der Residenz des deutschen Botschafters mit zahlreichen georgischen Regierungsmitgliedern und Vertretern der deutschen und georgischen Wirtschaft sagte Minister Müller: "Wir reichen der georgischen Jugend die Hand und werden hier einen Schwerpunkt setzen: Investitionen in Jugend und berufliche Ausbildung schaffen Zukunft. Georgien kann sich auf Deutschland verlassen, wenn es um die Entwicklung von Wirtschaft, Berufsbildung und neue Zukunfts-Technologien geht."

In Hinblick auf die Frankfurter Buchmesse, bei der Georgien im kommenden Jahr Ehrengast ist, vereinbarten Minister Müller und Premierminister Kwirikaschwili ein deutsch-georgisches Investitionsforum in Deutschland. Dabei soll es vor allem um die Förderung von Wirtschaftskooperationen und Industrieansiedlung in Georgien gehen.

In einer Berufsschule startete der Minister das neue Programm "Privatwirtschaftsentwicklung und Berufsbildung Südkauskasus". Zusammen mit deutschen Unternehmen werden junge Frauen und Männer in handwerklichen Berufen, unter anderem im Trockenbau, als Maler, Putzer, Schweißer und Elektriker ausgebildet. Damit will sich Deutschland daran beteiligen, jungen Menschen in Georgien berufliche Perspektiven in ihrer Heimat zu bieten.

Die Jugendarbeitslosigkeit in Georgien ist hoch. Gleichzeitig gibt es in der Bauwirtschaft, aber auch im Tourismus einen Mangel an qualifizierten Fachkräften. Experten sehen deshalb im Aufbau eines dualen Berufsbildungssystems den Schlüssel für eine weitere positive Entwicklung der Kaukasus-Republik. Derzeit sind rund 250 deutsche Firmen in Georgien aktiv.

Beim Festakt anlässlich der 25jährigen Zusammenarbeit zwischen Georgien und Deutschland betonte Minister Müller den Willen der Bundesrepublik, den Reformprozess in den Ländern des Südkaukasus auch weiterhin tatkräftig zu unterstützen.

Das BMZ arbeitet im Rahmen seiner Kaukasus-Initiative mit seinen Partnern eng an einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung in Georgien, am Aufbau kommunaler Verwaltungsstrukturen sowie an einer Justizreform. Deutschland war der erste Staat, der Georgien nach dem Zerfall der Sowjetunion als unabhängigen Staat anerkannte und ist heute nach den USA wichtigster Partner der Kaukasus-Republik. Durch Unterstützung im Rahmen der EU-Assoziierung und Abschluss eines Freihandelsabkommens entwickle sich das Land trotz bestehender Probleme dynamisch und reformorientiert und suche die weitere Annäherung an EU und NATO, so das BMZ.

Quelle: www.bmz.de