bmzRom. - Im Rahmen einer Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) Papst Franziskus für seine deutlichen Worte und seinen Einsatz gegen Hunger, Armut und die ungerechte Verteilung des Wohlstands weltweit gedankt. Während seines Besuchs in Rom informierte sich Müller auch über die Flüchtlingssituation und die Seenotrettung auf dem Mittelmeer.

"Der Papst hat einen klaren Wertekompass. Ich schätze seine deutlichen Worte, die uns immer wieder an unsere Verantwortung für die Schwachen und die Bewahrung der Schöpfung erinnern. Papst Franziskus ist für uns ein Vorbild im Kampf gegen Hunger und die Ungerechtigkeit in der Welt", so der Minister nach der Begegnung mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche.

"Wir können unseren Wohlstand nicht weiter auf Kosten der Menschen in Entwicklungsländern leben", sagte Müller. "Wir sind mitverantwortlich für Hunger, Armut und den Klimawandel weltweit. Nur wenn wir es schaffen, die Globalisierung endlich gerecht und ökologisch zu gestalten, lösen wir die derzeit größte Herausforderung: über 60 Millionen Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen vor Kriegen, Hunger, Armut und den Folgen des Klimawandels. Wer die Augen vor den Folgen seines Tuns verschließt, zerstört die Lebensgrundlage auf unserem Planeten und versündigt sich an unseren Kindern und Enkelkindern."

Minister Müller betonte außerdem die herausragende Rolle der Kirchen in der Entwicklungszusammenarbeit weltweit und für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele, die sich die Weltgemeinschaft bis 2030 gesetzt hat. Der Minister vereinbarte die Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft Sant'Egidio auszubauen, vor allem im interreligiösen Dialog und gegen religiösen Extremismus. In einem gemeinsamen Projekt werden Jugendliche aus Europa und Afrika eine Reihe von Vorhaben gegen Extremismus und Hass umsetzen. Sant'Egidio engagiert sich mit einem weltweiten Netzwerk aus hochrangigen Religionsvertretern und Ehrenamtlichen seit Jahrzehnten für Frieden und Dialog.

Während seines Besuchs in Rom informierte sich Müller auch über die Flüchtlingssituation und die Seenotrettung auf dem Mittelmeer. Italien ist das Hauptaufnahmeland in der EU, vor allem für Menschen aus Afrika. Bei einem Besuch in einer Flüchtlingsunterkunft von Jesuiten betonte Müller die Notwendigkeit einer völlig neuen Dimension der Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika. Dazu hat das Bundesentwicklungsministerium einen Marshallplan mit Afrika auf den Weg gebracht. Der Minister würdigte die italienische Regierung, die die Partnerschaft mit Afrika beim bevorstehenden G7-Gipfel in Taormina ausbauen will. Auch Deutschland geht hier im Rahmen des G20-Vorsitzes voran und will im Juni in Berlin neue Kooperationen mit afrikanischen Ländern auf den Weg bringen.

Quelle: www.bmz.de