misereorBerlin. - Anlässlich des am 28. Juni 2017 in Berlin beginnenden "Global Forum on Migration and Development" hat das Werk für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR die deutsche Bundesregierung aufgefordert, ihre Rolle als Gastgeberin zu nutzen und den internationalen Verhandlungsprozess zu einem verbindlichen globalen Übereinkommen zu Migration voranzubringen.

"Angesichts zunehmender weltweiter Flucht- und Migrationsbewegungen erhoffen wir uns von der Konferenz ein starkes Signal für eine globale Migrationspolitik, die legale und sichere Wege für Migrantinnen und Migranten stärkt", erklärt Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von MISEREOR. Wichtig sei, dass politische Rahmenbedingungen geschaffen würden, die die Chancen von Migration fördern. "Da Migration ein internationales Phänomen ist, bedarf es auch internationaler Standards, die den Schutzbedürfnissen der Migrantinnen und Migranten Rechnung tragen."

"Die deutsche Bundesregierung sollte sich für verbindliche internationale Standards einsetzen und aufgrund ihrer Möglichkeiten durchaus Vorleistungen erbringen", fordert Spiegel. "Die Vereinten Nationen haben sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2018 einen "Global Compact" zu Migration zu verabschieden. Diesen Prozess gilt es zu unterstützen." Dies beinhalte auch eine ehrlichere Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen in den Herkunftsländern. Die recht willkürliche Benennung von sicheren Herkunftsstaaten nach primär deutschen Interessen, müsse allein schon aus humanitären Gesichtspunkten aufhören. "Wichtig ist, dass Chancen und Entwicklungsperspektiven weltweit gerechter verteilt sind", so Spiegel weiter. "Dazu braucht es mehr Möglichkeiten, auf legalem Wege zu migrieren, es braucht gute Regierungsführung vor Ort und gleichzeitig strukturelle Entwicklungsansätze in den Herkunftsländern - zum Beispiel durch faire Handels- und Wirtschaftsbeziehungen."

Das "Global Forum on Migration and Development", das vom 28. - 30. Juni 2017 in Berlin stattfindet, ist eine jährliche internationale Konferenz, bei der sich Staatsdelegationen und Vertreter von Zivilgesellschaft aus aller Welt zu wesentlichen Aspekten von Migration und Entwicklung austauschen. In diesem Jahr wird es unter anderem um die zunehmende Debatte um Grenzen und Sicherheit gehen, um Herausforderungen von Migration für Herkunfts-, Transit und Aufnahmeländer sowie um den Status von Wanderarbeitern und ihrer Familien.

Quelle: misereor.de/


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