bmzBerlin - Ohne freie Medien keine Entwicklung und keine Zukunftsperspektiven: Das ist die Botschaft einer Kampagne, zu der das Entwicklungsministerium (BMZ) und die Deutsche Welle Akademie am Mittwoch den Startschuss gegeben haben. Mit der Reihe "Speak Up – Deine Stimme. Meine Stimme. Unsere Freiheit." wird die Deutsche Welle Akademie zu Anlässen wie dem Sommerfest der Universität Frankfurt am 30. Juni oder dem Tag der Deutschen Einheit in Mainz am 3. Oktober ihr Engagement vorstellen. Deutlich werden soll, wie Menschen weltweit, von Ghana bis zum Libanon, sich für eine freie Presse einsetzen.

Entwicklungsminister Gerd Müller sagte: "Medien schaffen Bilder in unseren Köpfen. Wir wollen und müssen uns auf sie verlassen können. In Zeiten von ‚Fake News‘ und digitaler Wahlmanipulation setzen wir uns ein für unabhängige Fernsehsender, bürgernahe Radiostationen, objektive Presse und professionelle Online-Medien. Wir schulen Flüchtlinge in Camps als Reporter, wir unterstützen den Aufbau von Online-Plattformen zum digitalen Austausch, wir bilden Lehrer aus für den kritischen Umgang mit Informationen. Und wir geben Menschen und ihren Anliegen in entlegenen Regionen eine Stimme."

So fördert das BMZ die Arbeit der Deutschen Welle Akademie im Flüchtlingslager Shatila im Libanon. Dort werden junge Bewohner zu Journalisten ausgebildet und berichten mithilfe digitaler Technik vom Alltag im Camp. Mit einer Hörerschaft von 40.000 Menschen sind sie ein wichtiges Sprachrohr innerhalb des Lagers, aber auch zu den Bewohnern im angrenzenden Beirut.

"Junge Journalistinnen und Journalisten erwecken per Facebook ein Camp kommunikativ zum Leben, vernetzen die Bewohner und organisieren den Alltag. Das kann ein Modell für andere Flüchtlingscamps sein, die heute oft so groß wie ganze Städte sind. Menschen, die gehört werden, sind eher bereit, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und eine Zukunftsperspektive zu entwickeln", so Müller.

Mit der Kampagne "#SpeakUp!" wirbt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit für die enorme Bedeutung der Meinungs- und Medienfreiheit für Demokratie und Rechtstaatlichkeit. Denn die zunehmende Einschränkung dieser Freiheiten betrifft viele Länder. Auch demokratische Gesellschaften müssen sich heute mit „alternativen Fakten“ und Hass-Sprache auseinandersetzen.

Mit der Deutsche Welle Akademie hat das BMZ einen international angesehenen und kompetenten Partner für die Arbeit mit Medien an seiner Seite. Die Akademie ist in 25 Fokusländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit tätig. Mit ihrer Arbeit erreicht sie ein hohes Maß an Wirksamkeit in der Förderung der Medien- und Pressefreiheit.

Wie wichtig diese Arbeit ist, zeigt der Blick auf die aktuelle Lage: Laut Reporter ohne Grenzen ist die Freiheit der Medien im vergangenen Jahr global erneut zurückgegangen: In zwei Drittel aller Länder sind zunehmende Einschränkungen der Medienfreiheit zu beklagen. 87 Prozent der Menschen weltweit haben keinen Zugang zu freien Medien. Das bedeutet: Nur einer von sieben Menschen weltweit kann sich frei und ungehindert informieren. Journalisten werden bedroht und angegriffen. 2017 starben bereits zwölf Journalisten im Einsatz, 193 sind in Haft, darunter der in der Türkei festgesetzte "Welt"-Reporter Deniz Yücel.

Quelle: bmz.de


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