amerika 21Bogotá. - In Kolumbien verweigern rund 1.400 Mitglieder der ehemaligen Rebellenorganisation Farc in mehreren Gefängnissen des Landes seit einer Woche die Nahrungsaufnahme aus Protest gegen die Nichtumsetzung des Amnestiegesetzes. Laut dieses Gesetzes sollten Farc-Häftlinge nach Einzelfallprüfung freigelassen, auf Bewährung entlassen oder vorübergehend in die Entwaffnungszonen geschickt werden, bis sie vor den Gerichten der Sonderjustiz für den Frieden (JEP) erscheinen müssen. Allerdings seien rund 2.570 der 3.400 Straffgefangenen der Farc nach sechs Monaten seit der Verabschiedung des Amnestiegesetzes noch immer inhaftiert, berichtete am Dienstag das Lateinamerika-Portal amerika21.

Auch der Farc-Anführer Jesús Santrich, einer der ehemaligen Friedensdelegierten und derzeit Mitglied der Überprüfungskommission des Friedensabkommens (CSIVI), hat sich dem Hungerstreik angeschlossen. Santrich gab die Entscheidung am selben Tag bekannt, an dem die Waffenabgabe der Farc feierlich begangen wurde. Laut Santrich stehen Richter und Staatsanwälte der Umsetzung des Abkommens im Weg. Sie hielten sich nicht an das Gesetz und legten Steine in den Weg, mit dem Ziel, die Gefangenen nicht freizulassen. Sie würden so ein Feindstrafrecht anwenden. 

Santrich klagte außerdem, dass die Regierung die Farc-Zugehörigkeit von 900 der 3.400 Insassen noch nicht bescheinigt habe. Ende März hatte die Regierung sich dazu verpflichtet, auf eine beschleunigte Freilassungen der Farc-Leute hinzuwirken. Doch neben der Rechtsunsicherheit der Ex-Rebellen gebe es andere Probleme, sagte der ehemalige Guerilla-Kommandant laut amerika21 weiter. Er wies darauf hin, dass die Wohneinrichtungen der Entwaffnungszonen, wo die Farc-Mitglieder einige weitere Monate wohnen werden, noch immer nicht fertig sind. Dabei hätten die Bauarbeiten im vergangenen Dezember abgeschlossen sein sollen.

=> Vollständige Meldung des Lateinamerika-Portals amerika21

Quelle: www.amerika21.de 


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