Bonn. - Ob und wie Böden und Landschaften nachhaltig genutzt werden, ist nicht nur entscheidend für die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung, sondern auch für Wasser- und Energieversorgung, Wirtschaft und Handel sowie für Gesundheit, Klimaschutz und Biodiversität. Landnutzung künftig so zu organisieren, dass die neben Luft und Wasser wichtigste Lebensgrundlage nicht übernutzt und gefährdet wird, ist Thema einer internationalen Konferenz, die am 19. und 20. Dezember in Bonn stattfindet. 

Dort treffen sich gut einen Monat nach der Weltklimakonferenz mehr als 1.000 Wissenschaftler, Politiker, lokale Akteure, Vertreter von Unternehmen, Banken und Nichtregierungsorganisationen aus allen Kontinenten sowie Experten aus über 45 internationalen Organisationen zum Global Landscapes Forum. Im Mittelpunkt dieser Konferenz stehen Strategien, unkonventionelle Initiativen und neue technologische Instrumente zur nachhaltigen Landnutzung.

Fachleute sprechen von einer Krise der Landschaften, hervorgerufen durch wachsenden Bedarf an Nahrungsmitteln und Rohstoffen, aber auch durch Naturkatastrophen. In diesem Jahr haben riesige Feuer weite Wald- und Torfflächen in Indonesien vernichtet. Karibische Inseln wurden von Hurrikans schwer betroffen. Massive Proteste um Landnutzungsrechte erschütterten Brasilien, und die Bevölkerung ostafrikanischer Staaten leidet nach einer Dürre unter Hungersnot.

Die Teilnehmer des Global Landscapes Forums in Bonn wollen sich mit Lösungen zur globalen Krise der Landschaften befassen und beleuchten deshalb besonders die Antworten, die Forschung und Wissenschaft, aber auch traditionelles Wissen, Kommunen, neue Finanzierungsmodelle und innovative Projekte in Afrika, Asien, Lateinamerika und im pazifischen Raum geben können.

Das Global Landscapes Forum (GLF) fand auf Initiative der Weltbank und des UN-Umweltprogramms UNEP erstmals 2013 in Warschau statt und hat seitdem eine führende Rolle beim weltweiten Schutz bedrohter Landschaften übernommen. Die Organisation verbindet den Kampf gegen den Klimawandel und die Agenda für nachhaltige Entwicklung. Sie dient als Plattform für Zusagen aus Politik und Wirtschaft, um 148 Millionen Hektar geschädigter Flächen in Afrika, Asien und Lateinamerika zu sanieren. Das Ziel ist, bis 2020 diese Fläche weltweit auf 400 Millionen Hektar zu erhöhen.

2017 und in den kommenden vier Jahren werden die jährlichen GLF-Konferenzen in Bonn stattfinden. Deutschland gehört zu den wichtigsten Geberländern. Das Bundesumweltministerium und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) haben eine gemeinschaftliche Förderung des GLF-Sekretariats für die nächsten Jahre in Bonn zugesagt.

Das Global Landscapes Forum wird international koordiniert vom Center for International Forestry Research (CIFOR) in Jakarta. CIFOR gehört zu den öffentlich geförderten internationale Agrarforschungseinrichtungen.

=> www.globallandscapesforum.org 


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