venro Berlin. - Die deutsche Bundesregierung soll den Schutz geflüchteter Menschen in den Mittelpunkt der Politik stellen. Das hat der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) anlässlich des internationalen UN-Tages der Migrantinnen und Migranten am 18. Dezember gefordert. "Die Bilanz für 2017 ist traurig und erschreckend. Weit mehr als 3000 Menschen sind im Mittelmeer ertrunken", erklärte VENRO. 

An diesem Skandal trage die restriktive Migrations- und Asylpolitik Europas Mitschuld, sagte Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. "Auch daran, dass immer mehr Geflüchtete in Libyen unter unmenschlichen Bedingungen festsitzen oder sogar versklavt werden, ist die EU durch die Aufrüstung der libyschen Küstenwache beteiligt. Diese Zusammenarbeit muss beendet werden." 

"Die libysche Küstenwache greift Menschen im Mittelmeer auf und bringt sie in Lager, deren Zustände unhaltbar sind", so Bornhorst weiter. "Der UNHCR, der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, muss Zugang zu allen Lagern in Libyen erhalten und Schutzstandards sicherstellen. Die geplante freiwillige Rückführung von 15.000 Menschen aus den Gefangenenlagern ist viel zu wenig."

VENRO forderte am "Internationalen Tag der Migranten" mehr Schutz und Unterstützung für Menschen, die vor Krieg, Terror und Verfolgung fliehen oder aufgrund von Armut, mangelnder Perspektiven oder infolge des Klimawandels gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen.

"Europa und Deutschland müssen dringend mehr Verantwortung übernehmen und legale Zugangswege schaffen. Der Schutz der Flüchtlinge darf nicht nur in die Transit- und Herkunftsregionen ausgelagert werden. Die Entwicklungsländer tragen bereits die Hauptlast bei der Aufnahme von Geflüchteten ", sagte Bernd Bornhorst.

Quelle: www.venro.org