misereorFreiburg. - Angesichts der alltäglichen großen Not der syrischen kriegsbetroffenen Menschen, die im Umfeld von andauernder Gewalt und winterlicher Kälte in den zerstörten Städten in Syrien ausharren, hat MISEREOR-Bischof Stephan Burger die Menschen in Deutschland dazu aufgerufen, nicht gleichgültig zu werden gegenüber dem Leid in Syrien. Auch im Irak fehle es vor allem den Vertriebenen an allem. MISEREOR hat die Hilfen für Syrien und den Irak deshalb noch einmal aufgestockt.

"Nach fast acht Jahren Krieg in Syrien erhalten wir über die Medien nur noch sporadisch Nachrichten aus den zerstörten und belagerten Städten Syriens. Der tägliche Kampf ums Überleben, gerade jetzt im Winter, wird hier in Europa kaum wahrgenommen", sagte der Freiburger Erzbischof. Stattdessen würden schnell Forderungen nach der baldigen Rückführungen aufgrund angeblich sicherer Gebiete im Land gestellt, wie zuletzt von den Innenministern aus Bayern und Sachsen.

"Die MISEREOR-Partner und Mitarbeitenden vor Ort berichten jedoch über verheerende Zustände in den zerbombten Städten und Dörfern", so Erzbischof Burger. "Die Menschen haben alles verloren und sind geschwächt durch Mangelernährung, schlechte medizinische Versorgung und psychischen Druck angesichts von Angst, Gewalt und dem Verlust von Angehörigen. Das öffentliche Gesundheitswesen liegt brach. Menschen mit chronischen Erkrankungen wie z.B. Diabetes haben keine Medikamente mehr, Kinder und Alte sterben an kleinsten Infektionen und Durchfallerkrankungen."

Der Freiburger Erzbischof forderte: "Die internationale Gemeinschaft muss weiterhin großen Druck auf Präsident Assad ausüben, damit  humanitäre Hilfe zugelassen wird und alle bedürftigen Menschen erreichen kann." Darüber hinaus müsse der UN-Prozess für den Frieden in Syrien als Wegbereiter für eine politische Lösung gefördert werden. 

Nicht viel besser sehe es derzeit im Irak aus. "Syrische Flüchtlinge und Binnenvertriebene aus der Region um Mossul, die erst seit kurzem  vom IS-Terror befreit sind, zögern vor einer Rückkehr in ihre Herkunftsregion. Die Angst vor erneuter Gewalt ist momentan zu groß. Angesichts der zugespitzten Finanzkrise im Irak fehlt es an allem: an Heizmöglichkeiten für die Schulen, an winterfesten Unterkünften für die Flüchtlinge und Vertriebenen. Auch die ortsansässige Bevölkerung in den kurdischen Provinzen kann die unverändert hohen Kosten für Lebensmittel und Heizöl kaum aufbringen", berichteten MISEREOR-Partner.

MISEREOR verstärkt in beiden Ländern daher noch einmal die finanzielle Unterstützung. In Syrien wird die medizinische Versorgung in Aleppo massiv aufgestockt. Krankenhäuser und dezentrale Gesundheitsstationen werden für ein weiteres Jahr finanziert. Im Irak stellt MISEREOR zusätzliche 50.000 Euro für winterfeste Unterkünfte und Kerosin zum Heizen zur Verfügung.

Quelle: www.misereor.de 


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