zfd klBonn. - Ist die Lösung von Konflikten eine rein militärische Aufgabe? Der Zivile Friedensdienst zeigt jetzt in seinem Online-Dossier "Gewalt vorbeugen – das geht", wie Jugendliche in Mali gesellschaftliche Gräben überwinden, wie Schulen gegen das Klima der Gewalt vorgehen, wie zivile Konfliktbearbeitung beim Goldabbau hilft – und wie Partner des ZFD die internationale Militärpräsenz mit Blick auf Gewaltprävention und Friedensförderung bewerten.

Mali erlebt seit Jahrzehnten immer wieder instabile Phasen und Gewalt. 2012 geriet das Land in eine schwere Krise. Das Militär stürzte die Regierung. Rebellen brachten den Norden unter ihre Gewalt. Es folgte eine Militärintervention mit UN-Mandat, die bisher keinen stabilen Frieden bringen konnte.

"Die Lösung von Konflikten ist eine zivilgesellschaftliche Aufgabe und keine militärische", sagt Augustin Cissé, Generalsekretär der malischen ZFD-Partnerorganisation ORFED. "Der Frieden muss sich von unten aufbauen. Es gibt in Mali genügend Menschen, die sich dafür einsetzen wollen. Mit nur einem Viertel der Militärausgaben könnte man das ganze Potential der Zivilgesellschaft mobilisieren."

ORFED setzt sich seit 2004 für zivile Friedensförderung und Gewaltprävention in Mali ein. Besonders die junge Generation steht im Fokus. In einem Klima der Gewalt soll sie alternative Handlungsmöglichkeiten kennenlernen. ORFED unterstützt beispielsweise den Jugendverband CRJ dabei, die berechtigte Wut der Jugendlichen in friedliche Bahnen zu lenken und sie vor Radikalisierung zu schützen.

Einige Jugendliche engagieren sich heute erfolgreich als Mediatoren in Konflikten. Auch an den Schulen zeigt die Arbeit Wirkung: "Die Fortbildungen in ziviler Konfliktbearbeitung haben wir zum Anlass genommen, das Thema auch im Unterricht aufzugreifen", sagt ein Schulleiter in Gao, "seitdem gehen die Schüler verschiedener Bevölkerungsgruppen wieder vermehrt aufeinander zu. Sie spielen und reden wieder miteinander."

"Wir haben einen spürbaren Beitrag zum Rückgang der Gewalt geleistet", sagt ZFD-Fachkraft François Tendeng. Im Online-Dossier zeigen er und weitere Stimmen aus Mali, wie das Land mit mehr ziviler Friedensarbeit mehr Frieden finden könnte.

=> www.ziviler-friedensdienst.org/mali-praevention

Quelle: www.ziviler-friedensdienst.org 


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