LibanonBeirut/Berlin (epo.de). - Die libanesische Armee hat damit begonnen, Truppen in den Süden des Landes zu verlegen und die Kontrolle über das bislang von der Hisbollah-Miliz beherrschte Gebiet wiederzuerlangen. Gleichzeitig leitete die israelische Armee den Rückzug ihrer Truppen südlich des Litani-Flusses ein. Hilfsorganisationen forderten eine rasche Umsetzung der UN-Resolution und die notwendige Sicherheit für humanitäre Hilfe.

Mit der Truppenstationierung südlich des Litani begann die libanesische Armee erstmals seit 38 Jahren damit, das staatliche Gewaltmonopol auch im an Israel angrenzenden Süden des Landes durchzusetzen. Israels Streitkräfte übergaben mehrere Stellungen an die UN-Truppe (UNIFIL). Die bis zu 15.000 Mann starke UN-Schutztruppe soll gemeinsam mit der libanesischen Armee für Sicherheit im Südlibanon sorgen.

Der Vorstandsvorsitzende von CARE Deutschland, Heribert Scharrenbroich, forderte "ein klares Mandat, einen raschen Aufbau und einen zügigen Einsatz der UN-Schutztruppe für den Libanon". Die UNIFIL und die Armee des Libanon müssten gemeinsam "schnellstmöglich die notwendige Sicherheit herstellen, die die erweiterte UN-Truppe dann langfristig sichern muss." Nur so könnten die Hilfsorganisationen dem Süden des Landes endlich Hilfe bringen, die die Menschen dort dringend brauchten. "Jede Verzögerung treibt die Menschen noch mehr in die Arme von Extremisten, die aus der humanitären Katastrophe Kapital schlagen wollen", sagte Scharrenbroich. 

Scharrenbroich kritisierte, es sei schon "beschämend viel Zeit bei der Einigung im Sicherheitsrat auf die Resolution 1701 vertan worden". Die Kriegsopfer erwarteten, dass man sich jetzt wenigstens schnell auf Mandat und Zusammensetzung der UN-Friedenstruppe" einige. Das würde rasche und wirkungsvolle Hilfe in den vom Krieg betroffenen Gebieten Libanons erheblich begünstigen.

CARE hat nach eigenen Angaben bereits in den Bergen oberhalb Beiruts Hilfsgüter an Flüchtlinge in Notunterkünften verteilt. CARE Deutschland hatte nach der Feuereinstellung 40.000 EURO aus Eigenmitteln zur Verfügung gestellt.

Am Freitag startet ein vierköpfiges internationales Erkundungsteam der Malteser in den Libanon. "Ziel ist es, den Wiederaufbau der Gesundheitseinrichtungen zu unterstützen und den Menschen, die jetzt in den Südlibanon zurückkehren, zu helfen", sagte Ingo Radtke, Leiter von Malteser International, der das Team leiten wird. "Es fehlt an Medikamenten für die Grundversorgung. Mindestens 20 Prozent der libanesischen Bevölkerung sind unterwegs und brauchen Hilfe bei der Rückkehr, bei der Versorgung mit Lebensmitteln und dann auch beim Wiederaufbau", so Radtke.

Das Erkundungsteam der Malteser will versuchen, die zerstörte Gesundheitsstation in Siddikine (Südlibanon) zu erreichen sowie das Gesundheitszentrum in Rmeich, das in bisher noch von der israelischen Armee kontrollierten Gebiet liegt. Auch die weiteren acht Gesundheitszentren der Malteser im Libanon sollen aufgesucht werden.

 Aktion Deutschland Hilft, Spendenkonto 10 20 30, Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00), Stichwort: Naher Osten
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