BMZParis/Berlin (epo.de). - Deutschland stellt dem Libanon insgesamt 103 Millionen Euro für den zivilen Wiederaufbau zur Verfügung. Das hat Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul am Donnerstag auf der internationalen Konferenz zur Unterstützung des Libanon in Paris zugesagt. "Wir wollen den Menschen umfassend und nachhaltig helfen und die politische Situation im Libanon stabilisieren", erklärte die Ministerin.

Die Schäden im Libanon aus den Tagen des Krieges zwischen Israel und der Hisbollah im vergangenen Sommer seien noch immer beträchtlich, sagte Wieczorek-Zeul. Noch immer litten die Menschen. Große landwirtschaftliche Flächen im Süden des Landes könnten nicht bearbeitet werden, weil dort immer noch nicht explodierte Streumunition liege und das Leben der Menschen gefährde. "Hier muss schnell Abhilfe geschaffen werden. Wir müssen den Menschen wieder eine Perspektive für die Zukunft geben. Nur so besteht auch eine wirkliche Chance für einen nachhaltigen Frieden in der ganzen Region", erklärte Wieczorek-Zeul. 

Deutschland werde den Libanon weiterhin in den Bereichen Berufsbildung und Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung unterstützen, kündigte die Ministerin an. Hier könne man auf die langjährige Erfahrung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit dem Libanon aufbauen und der Bevölkerung rasch und wirksam helfen. Für diese Bereiche stelle allein das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) rund 63 Millionen Euro zur Verfügung.

Seit Beginn der Programme nach der Stockholm-Konferenz im August 2006 sind nach Angaben des BMZ bereits erste Erfolge sichtbar. Die Reparaturarbeiten an 32 beschädigten Berufsschulen seien abgeschlossen. Mehr als 10.000 Berufsschülerinnen und -schüler wrden wieder ausgebildet. Der Aufbau zwei zerstörter Schulen werde demnächst beginnen. Auch im Bereich Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung seien die Programme angelaufen.

Darüber hinaus unterstütze die Bundesregierung den Libanon bei der Überwachung der Außengrenzen, erklärte Wieczorek-Zeul. Dafür seien vor allem so genannte LKW-Scanner zur Kontrolle des Warenverkehrs zur Verfügung gestellt worden.

Die Konferenz in Paris fand auf Einladung des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac und der libanesischen Regierung statt. Nach Angaben Chiracs beliefen sich die Zusagen der internationalen Gemeinschaft für den Libanon auf ingesamt 5,8 Milliarden Euro. Damit wurden die erhofften fünf Milliarden Euro überschritten.

 BMZ


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