MalteserKöln/Yogyakarta (epo.de). - Die Malteser können Ende Mai -ein Jahr nach dem Erdbeben vom 27. Mai 2006 - ihre Projekte auf Java abschließen und an kompetente einheimische Partner übergeben. Bis heute haben die Malteser im besonders betroffenen Distrikt "Bantul" Nothilfe und Wiederaufbauhilfe für mehr als 30.000 Menschen geleistet. Das teilte die Organisation am Mittwoch in Köln mit.

"Unser Konzept, nicht nur unmittelbare Nothilfe, sondern auch entwicklungsorientierte Wiederaufbauhilfe anzubieten, ist voll aufgegangen", sagte Bernward Hammel, Projektkoordinator der Malteser auf Java. Hammel hat zahlreiche Kriseninterventions-Trainingskurse angeboten, damit die Verantwortlichen in zukünftigen Notsituationen besser vorbereitet sind: "Bei diesen Schulungen haben wir das einheimische Personal auf zukünftige Not- und Katastrophenfälle vorbereitet. In dieser Region muss man leider häufiger mit Erdbeben und anderen Naturkatastrophen rechnen."

Dazu begleiteten die Malteser viele Familien bei Behördengängen, unterrichteten Krankenpflegepersonal, Patienten und deren Angehörige in Wundversorgung, um eine bessere Behandlung auch in Abwesenheit der Ärzte sicherzustellen. Um das Wissen der Bevölkerung über Hygiene und Vorbeugung zu verbessern, produzierten die Malteser gemeinsam mit einheimischen Künstlern Lieder und Kurzgeschichten zu Gesundheitsthemen, die lokale Radiostationen nun regelmäßig ausstrahlen.

"Direkt nach der Katastrophe", so Hammel, "versorgten wir rund 1.600 Verletzte in einem Feldhospital. Mobile medizinische Teams sind in abgelegene Dörfer gefahren, um dort Verletzte zu behandeln und die Schwerverletzten in örtliche Krankenhäuser zu bringen." Zwei provisorische Dorfkliniken und sechs Gesundheitsstationen der Malteser übernahmen die Versorgung der Verletzten, bis die Gesundheitsstationen in der Region Bantul wieder voll betriebsfähig waren. Zusätzlich stellten die Malteser dem Krankenhaus in Bantul moderne medizinische Geräte für Diagnostik und Behandlung zur Verfügung. "Als die Situation sich langsam wieder normalisierte", so Hammel, "haben wir mit Wiederaufbaumaßnahmen begonnen, um den Menschen bei einer dauerhaften Verbesserung ihrer Lebenssituation zu helfen."

Die Malteser sind auch nach dem Ende der Hilfsprojekte auf Java weiterhin in Indonesien tätig. In der vom Tsunami besonders stark betroffenen Region Aceh bauen sie Dörfer und Gesundheitseinrichtungen wieder auf. Mit Mikrokrediten unterstützen sie die Bevölkerung beim Aufbau kleiner Gewerbe und somit bei der Sicherung ihres Einkommens.  

Bei dem Beben der Stärke 6, 2 auf der Richterskala am 27. Mai 2006 starben rund 6.600 Menschen, es gab mehr als 140.000 Verletzte. 16.000 von ihnen haben Behinderungen davongetragen, die sie für immer beeinträchtigen werden.

www.malteser.de


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