Das Bündnis umfasst neben der ILO die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO), den Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), das Internationale Forschungsinstitut für Ernährungspolitik (IFPRI) sowie die Internationale Vereinigung der Agrarproduzenten (IFAP) und den Dachverband der Agrargewerkschaften (IUF).
Mehr als 132 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren seien daran beteiligt, unsere Lebensmittel und landwirtschaftlichen Rohstoffe zu produzieren, so die ILO. Der Großteil der Kinderarbeiter, rund 70 Prozent, sei damit in der Landwirtschaft beschäftigt - einer der drei unfallträchtigsten Wirtschaftssektoren, neben Bergwerken und Baugewerbe. Umso gefährlicher sei diese Arbeit für Kinder.
In Bangladesch beispielsweise werden der ILO zufolge jeden Tag durchschnittlich 50 Kinder durch Maschinen verletzt. Auch der Umgang mit scharfen Mäh- und Schneidewerkzeugen, mit großen Tieren und mit Pflanzengiften stelle für Kinder eine besonders große Gefahr dar, da sie über weniger Kraft und Erfahrung verfügen als Erwachsene. Die Probleme seien nicht auf Entwicklungsländer beschränkt. Aus den USA sei ein Fall gemeldet worden, bei dem ein 15jähriger Wanderarbeiter durch einen Stromschlag starb, als er mit einem Bewässerungsrohr an eine Überlandleitung kam.
"Ich freue mich über die Partnerschaft mit fünf internationalen Organisationen, denn wenn wir zusammenarbeiten und Kinderarbeit in allen Programmen verankern, werden wir die globale Bewegung zur Abschaffung der Kinderarbeit entscheidend verstärken", sagte ILO-Generaldirektor Juan Somavia.
Die ILO betonte, dass nicht alle auf dem Land arbeitenden Kinder als Kinderarbeiter angesehen werden könnten. Leichte Arbeiten etwa auf dem Familienhof, die dem Alter der Kinder angemessen sind und diese nicht vom Schulbesuch abhalten, seien ein normaler Teil des Aufwachsens auf dem Land.
Das Bündnis konzentriert sich vielmehr auf die problematischen Formen der Kinderarbeit. Viele Arbeiten, etwa mit schweren Maschinen oder Pestiziden, seien so gefährlich, dass sie für Kinder verboten werden müssten. Doch mit Verboten allein lasse sich Kinderarbeit nicht beseitigen. Vielmehr müssten die Ursachen angegangen werden, und das seien in erster Linie die Armut, die Eltern oftmals dazu zwinge, ihre Kinder arbeiten zu schicken statt in die Schule.