unicefKöln (epo.de). - Eine Woche nach dem Zyklon Sidr hat das UN-Kinderhilfswerk UNICEF vor einer "Katastrophe nach der Katastrophe" durch Hunger und Krankheiten im Süden von Bangladesch gewarnt. Hunderttausende Kinder seien in den kommenden Monaten auf Hilfe angewiesen. "Die Gesundheitsgefahren durch niedrige Temperaturen, Durchfall und Infektionskrankheiten wird jeden Tag größer", erklärte der Leiter der Gesundheits- und Ernährungsprogramme von UNICEF in Bangladesch, Iyorlumun Uhaa. Unter den rund vier Millionen betroffenen Menschen seien 600.000 Kinder unter fünf Jahren.

UNICEF wies darauf hin, dass es bis zu sechs Monate dauern wird, bis die Wasserversorgung in den Küstengebieten wieder funktionsfähig sein wird. Die meisten Wasserquellen seien durch Salzwasser, Schutt und Tierkadaver unbrauchbar geworden. Latrinen und sanitäre Einrichtungen seien zerstört. Kinder seien besonders von Durchfall und Atemwegserkrankungen bedroht.

UNICEF hat in den besonders betroffenen Gebieten die ersten zwei mobilen Trinkwasseraufbereitungsanlagen installiert. Zwei weitere sind auf dem Weg dorthin. Weiter werden Materialien zur Wasseraufbereitung, Wassertanks, Kanister und Kochgeschirr verteilt.

Viele Kinder in den armen Familien waren schon vor der Katastrophe untergewichtig. UNICEF bringt deshalb 92 Tonnen hochproteinhaltige Kekse in die besonders betroffenen Dörfern. UNICEF beschafft auch Babynahrung für Kleinkinder unter drei Jahren und sorgt für den Nachschub an Medikamenten.

Viele Kinder haben durch den Sturm Vater oder Mutter oder beide Eltern verloren. Andere Familien haben alle Lebensgrundlagen verloren und wissen nicht mehr, wie sie ihre Kinder versorgen können. UNICEF hat bislang zehn spezielle Schutzzonen für Kinder in Notaufnahmelagern eingerichtet und unterstützt die Registrierung unbegleiteter Kinder sowie die Suche nach Angehörigen. UNICEF beschafft auch 100.000 Decken, 60.000 Kleidungsstücke für Kinder und 60.000 Familienpakete mit Haushalts- und Hygieneartikeln.

Schätzungsweise 600.000 Kinder können nicht mehr zur Schule gehen, da die Schulgebäude verwüstet sind. Viele Schulen dienen auch als Notunterkünfte für Obdachlose. Zusammen mit Partnerorganisationen und den lokalen Behörden bereitet UNICEF die Reinigung und Reparatur der Schulen vor. Bis dies geschehen ist, sollen Notschulen eingerichtet werden. UNICEF stellt dafür auch Lern- und Arbeitsmaterialien bereit.

UNICEF bittet dringend um Spenden für die Opfer in Bangladesch: Spendenkonto 300.000 / Bank für Sozialwirtschaft / BLZ 370 205 00 /Stichwort: Bangladesch

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