HWZBerlin (epo.de). - Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit insgesamt 140 Millionen Frauen von Genitalverstümmelung betroffen. Die Beschneidung ist der Beginn eines oft lebenslangen Leidens - viele Mütter, die die Genitalverstümmelung zu erdulden hatten, oder ihre Babys sterben bei der Geburt. Auf Initiative von Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul beteiligt sich die Bundesregierung seit 1999 mit rund zehn Millionen Euro am internationalen Kampf gegen die Genitalverstümmelung.

"Noch immer werden jährlich etwa drei Millionen Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt. Diese Menschenrechtsverletzungen sind nicht hinnehmbar und müssen ein Ende haben", forderte Wieczorek-Zeul anlässlich des internationalen Aktionstages gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar. "Durch Genitalverstümmelung werden schwere physische und psychische Leiden verursacht, mit denen die Frauen ihr Leben lang zu kämpfen haben. Gegen diese barbarische 'Tradition' engagieren wir uns weltweit. Es darf keine Toleranz bei Gewalt gegen Frauen geben."

Die Ministerin betonte: "Es gibt hoffnungsvolle Ansätze: In 17 afrikanischen Staaten ist weibliche Genitalverstümmelung durch nationale Gesetze unter Strafe gestellt und in mehreren unserer Partnerländer gehen staatliche Aufklärungskampagnen offensiv gegen die brutale Tradition vor."

Neben der staatlichen bilateralen Entwicklungszusammenarbeit werden auch zahlreiche Nichtregierungsorganisationen und Initiativen durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert, die die Menschen vor Ort für das Thema sensibilisieren und über Genitalverstümmelung und ihre Folgen aufklären. "Das Recht auf Unversehrtheit und Selbstbestimmung der Frauen ist in allen UN-Beschlüssen garantiert", sagte Wieczorek-Zeul. "Die weibliche Genitalverstümmelung ist eine Form der Unterdrückung, der wir weiterhin mit null Toleranz gegenübertreten müssen!"

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