EED

Bonn (epo.de). - Der EED und eine Gruppe von 18 Partnerorganisationen aus Afrika, Asien und Lateinamerika haben anlässlich der Konferenz des Cartagena-Protokolls in Bonn der Gentechnik die Fähigkeit abgesprochen, angesichts der gegenwärtigen Weltnahrungsmittelkrise den Hunger in der Welt effektiv zu bekämpfen. Gentechnik sei "eine Bedrohung für die Ernährungssouveränität der ländlichen Armen", erklärte die Gruppe von Nichtregierungsorganisationen, die alle in der ländlichen Entwicklung in ihren Ländern tätig sind.

Die NGOs unterstützen stattdessen einen agro-ökologischen Ansatz für die Landwirtschaft. Sie ermutigen Kleinbauern durch standortspezifische Methoden ihre traditionelle Landwirtschaft zu erhalten und zu verbessern. Alle vorgeschlagenen Maßnahmen basieren auf biologischen Prozessen und der Verwendung von lokal angepasstem Saatgut.

Gentechnisch veränderte Organismen (GVO) verunreinigen die Landrassen der Bauern und ihre lokalen Sorten, so der EED und seine Partner-NGOs. Ein solcher technologischer Ansatz absorbiere die knappen vorhandenen Mittel der öffentlichen Agrarforschung und der staatlichen Regulierungskapazitäten. Dies gehe den Unterstützungsmaßnahmen für die Lösung der Probleme der Kleinbauern verloren.

Cati Marielle von GEA/Mexiko sagte: "Es ist besonders wichtig, dass die Zentren der genetischen Vielfalt und die Ursprungsregionen der Biodiversität der Kulturpflanzen der Menschheit geschützt werden, wie zum Beispiel Bolivien und Peru wegen der Kartoffel und Mexiko wegen des Mais. Die Einführung von transgenem Mais in Mexiko bedeutet eine Verschmutzung unserer Ernährungsgrundlage, der Tortilla, unseres Saatguts und gleichzeitig die Gefährdung der Schatzkammer der Welt für pflanzengenetische Ressourcen von Mais."

"Wir im Südlichen Afrika sind ein großer Empfänger von Nahrungsmittelhilfe", erklärte Andrew Mushita aus Simbabwe. "Die Maishilfe aus den USA enthält zum größten Teil gentechnisch veränderte Sequenzen. Es besteht die reale Gefahr, dass früher oder später diese Körner als Saatgut auf den Feldern der Bauern landen. Das ist ein Angriff auf die Zukunft unserer Ernährungssicherheit."

Lim Li Lin vom Dritte Welt Netwerk (TWN) in Malaysia forderte ein strenges Regime für Haftung und Wiedergutmachung auf internationaler Ebene, damit die Opfer gentechnischer Verschmutzung nicht ohne Kompensation ausgehen. "Die Zeit, dieses einzuführen, ist jetzt für das Biosicherheitsprotokoll von Cartagena gekommen."

Der EED hatte die Gruppe der Partner nach Bonn eingeladen, um sich gemeinsam in effektiven Lobbyaktivitäten mit den Unterhändlern des Cartagena Protokolls einzubringen. Die Gruppe arbeitet seit vier Jahren in einem gemeinsamen Projekt zusammen, um Erfahrungen auszutauschen, der Einführung von Gentechnik in der Landwirtschaft entgegen zu wirken und auf die nationalen Gesetzgebungen und die internationalen Verhandlungen zu beeinflussen. Aufbauend auf zahlreichen Studien kommt sie zu dem Ergebnis, "dass Gentechnik für Landwirtschaft und Ernährung ein Risiko ist und dass sie eine schädliche Technologie darstellt. Sie ist eine Fehlkonzeption von dem, worum es bei Landwirtschaft geht. Gentechnik ist unnötig."

www.eed.de

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