Flüchtlinge in Goma. Foto: Salesianer

Bonn (epo.de). - Die Aktion Deutschland Hilft (ADH) hat angesichts der bewaffneten Auseinandersetzungen und anhaltenden Flüchtlingsströme im Osten der Demokratischen Republik Kongo eine Verstärkung der UN-Friedenstruppe MONUC zum Schutz der Zivilbevölkerung gefordert. "Wenn der Kongo weiterhin so vernachlässigt wird, haben wir binnen kurzer Zeit ein zweites Ruanda", erklärte ADH-Geschäftsführerin Manuela Roßbach in Bonn. Sie appellierte an die EU, ihr Engagement beim Aufbau ziviler Polizei- und Justizstrukturen umgehend auszuweiten. 

"Das Versagen der internationalen Gemeinschaft während des Völkermordes in Ruanda war offensichtlich", sagte Roßbach. "Die darauf folgenden Bekundungen der Staatengemeinschaft, dass ein solches Verbrechen nie wieder geschehen dürfe, werden nun auf eine dramatische Probe gestellt."
 
Fünf Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind vor Ort im Einsatz: ADRA errichtet zurzeit 1000 Notunterkünfte in der Region um Goma. Handicap International engagiert sich in der gezielten medizinischen Betreuung von Kindern mit Behinderungen und unterhält in zwei Flüchtlingscamps Gesundheitsstationen. World Vision hat in sechs Flüchtlingscamps geschützte Räume für traumatisierte Kinder eingerichtet und versorgt 40.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser. Die Malteser verteilen in einer zweiten Welle Lebensmittel an 30.000 Flüchtlinge und intensivieren ihr Engagement in der psychosozialen Betreuung traumatisierter Menschen. Die Johanniter unterstützen das Krankenhaus in Kitchanga nahe Goma mit Medikamenten, zusätzlichen Betten und Lebensmitteln. CARE baut in einigen Flüchtlingscamps Latrinen und Waschstellen und verteilt Decken, Plastikplanen, Wasserkanister, Hygieneartikel und Kochsets an die Flüchtlinge.
 
Aktion Deutschland Hilft bittet die Bevölkerung dringend um Spenden für die Menschen in der DR Kongo:

Stichwort: Kongo
Spendenkonto 10 20 30, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00
Spendenhotline: 0900 55 102030 oder Online