bmz logoBerlin (epo.de). - Die deutsche Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat anlässlich des internationalen Aktionstages gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar vor "falsch verstandener Toleranz" gewarnt. "Genitalverstümmelung verursacht weltweit jährlich für ca. 3 Millionen Mädchen und Frauen dauerhafte emotionale und körperliche Schäden. Diese Menschenrechtsverletzungen müssen endlich gestoppt werden", erklärte die Ministerin in Berlin. Auch in Deutschland seien Mädchen und Frauen von Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht.
"Körperliche Unversehrtheit und die Würde der Menschen sind Menschenrechte", sagte Wieczorek-Zeul. Sie kündigte an, im Frühjahr werde eine interministerielle Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen mit dieser Problematik intensiv auseinandersetzen solle.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert weltweit die Rechte von Frauen und engagiert sich für die Überwindung weiblicher Genitalverstümmelung in Afrika. Seit 1999 unterstützt das BMZ eigenen Angaben zufolge lokale Akteure in den west- und ostafrikanischen Ländern Benin, Burkina Faso, Kenia, Mali und Mauretanien. Dieses Projekt kläre die Bevölkerung über körperliche und seelische Folgen der weiblichen Genitalverstümmelung auf.

Erste Erfolge seien bereits erzielt worden, so das BMZ. In vielen Ländern stehe weibliche Genitalverstümmelung mittlerweile unter Strafe. Andere Partnerländer hätten staatliche Aufklärungskampagnen gestartet. Benin sagte sich 2005 in einer landesweiten Zeremonie von dieser Praxis los. "Jeder einzelne Erfolg macht mir Mut und zeigt, dass diese Verletzungen der Menschenrechte beendet werden können", erklärte die Ministerin. "Nun müssen wir dran bleiben."

Das BMZ unterstützt die Aufklärungsarbeit von Nichtregierungsorganisationen wie beispielsweise das Engagement von Rüdiger Nehbergs Organisation "Target".

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation leiden weltweit etwa 140 Millionen Frauen unter den Folgen von Genitalverstümmlung. Der Eingriff verursacht schwerwiegende psychologische und körperliche Verletzungen, mit denen Frauen ihr Leben lang zu kämpfen haben, und kann bis zum Tod führen.

Auch das UN-Kinderhilfswerk UNICEF, die Bundestagsfraktion der Linkspartei und nichtstaatliche Organisationen wie Menschen für Menschen und die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verurteilten die Genitalverstümmelung und forderten mehr Unterstützung für die Opfer. 

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