oikocreditKöln (epo.de). - Die ökumenische Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit hat ihre Entwicklungsfinanzierung im vergangenen Jahr um 32 Prozent steigern können. Die Investitionen hätten 2008 einen Umfang von 365 Millionen Euro (Vorjahr: 264,5 Mio. €) erreicht, teilte die Organisation am Dienstag in Köln mit. Gut drei Viertel davon, 287 Mio. Euro, habe Oikocredit in Mikrofinanzinstitutionen investiert. Oikocredit ist damit einer der größten privaten Finanziers des Mikrofinanz-Sektors. Gleichzeitig sank der Anteil ausfallgefährdeter Projekte auf 1,5 Prozent, den niedrigsten Wert seit der Gründung der Entwicklungsgenossenschaft 1975. 2008 erreichten die Mikrofinanz-Partner von Oikocredit der Bilanz zufolge 15 Millionen Haushalte in Entwicklungsländern. "Unsere Partner unterstützen arme KleinunternehmerInnen und ermöglichen ihnen die Verbesserung der Lebensbedingungen für sich, ihre Familien und die Gemeinschaft", sagte Brigitta Herrmann, Geschäftsführerin von Oikocredit Deutschland. "Entscheidend für diesen Erfolg ist die soziale Leistungsfähigkeit unserer GeschäftspartnerInnen."

SCHWERPUNKT AFRIKA

Wie Herrmann erläuterte, habe Afrika mit seiner hohen Armut einen besonderen Platz in der langfristigen Entwicklungsstrategie von Oikocredit. 2008 erhöhte Oikocredit ihre Investitionen in Afrika um 10,6 Prozent auf 52 Mio. Euro (Vorjahr: 47 Mio.). Gegenwärtig würden Möglichkeiten zur Ausweitung der Finanzierungsaktivitäten in Afrika geprüft. Die aktuelle Entscheidung, Mosambik zu einem weiteren Schwerpunktland zu machen, stärke die Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent.

In diesem Jahr will Oikocredit auch die Kreditvergabemöglichkeiten in Nigeria sondieren. In Nigeria boomt der Mikrofinanzsektor mit über 800 Einrichtungen, die einen großen Kapitalbedarf haben, um einen riesigen, unterversorgten Markt zu bedienen. "Wenn wir wollen, dass mehr Menschen mit Hilfe der Mikrofinanzierung kleine Erwerbsbetriebe aufbauen, ihr Einkommen stabilisieren, ihre Kinder zur Schule schicken und medizinische Versorgung in Anspruch nehmen können, müssen wir weiterhin in sie investieren - auch in Krisenzeiten", so Herrmann

www.oikocredit.org