Lima/ Berlin (epo.de). - Dem französischen Unternehmen Perenco, das Perus Wirtschaft transformieren soll, werden die gesamten Öl-Einkünfte im benachbarten Ecuador eingefroren. Dies teilte die Ölgesellschaft PetroEcuador nach Angaben von Survival International mit. Perenco hatte nach Darstellung der Hilfsorganisation die Terminfrist versäumt, Verbindlichkeiten von über 350 Millionen US-Dollar gegenüber der Regierung von Ecuador zu begleichen. Von Survival nicht näher spezifizierten Berichten zufolge wird PetroEcuador die Einkünfte von 720.000 Barrel Öl einfrieren.

"Ironischerweise folgt Ecuadors Entschluss jüngsten Aussagen hochrangiger Regierungsvertreter Perus, denen zufolge Perenco die Wirtschaft Perus völlig erneuern wird", heißt es in der Mitteilung vom Montag. Perenco hoffe auf die Erschließung des vermutlich größten Ölfundes der letzten 30 Jahre in Peru – eine Entdeckung, die Präsident Garcia mit einem Besuch vor Ort begrüßte. Seitdem brachte der ehemalige Minister für Energie seine Hoffnung zum Ausdruck, Perencos Fund könne Peru von einem Ölimporteur zu einem Ölexporteur verwandeln. Der Präsident des "Komitees für Kohlenwasserstoff" der peruanischen Gewerkschaft für Bergbau, Öl und Energie erklärte, er hoffe Perenco könne Peru helfen sein Milliarden-Defizit an Öl und Gas zu überwinden.

Allerdings ist die Region, in der Perenco arbeitet, von mindestens zwei unkontaktierten indigenen Gruppen besiedelt. Perus Nationale Organisation für indigene Völker, AIDESEP, schlug die Neueinrichtung eines Reservats für diese vor, jedoch wurde bisher noch kein Reservat eingerichtet. Survival drängt Perenco nun, jegliche Arbeiten in der Region umgehend einzustellen. Die Identität der Gruppen ist laut Survival nicht ganz geklärt. Eine indigene Gruppe ist als Taromenane bekannt, "wahrscheinlich eine Untergruppe der bekannteren Woarani. Das zweite Volk ist als Pananujuri bekannt".

Survivals Direktor Stephen Corry: "Ölarbeiten in Gebieten von unkontaktierten indigenen Gruppen führen zu deren Vernichtung. Sie verstoßen gegen die Deklaration der Vereinten Nationen und gegen das Völkerrecht. Völker dürfen nicht länger vernichtet werden, ganz gleich ob dies dem Wohle der Mehrheit diene oder nicht."

Foto: Survival International

 


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