Vertriebene in Ostkongo. Foto: UNHCRDungu/Berlin (epo.de). - Mindestens 125.000 Menschen sind nach Angriffen der nordugandischen Rebellenbewegung LRA im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo auf der Flucht. Die "Lord's Resistance Army" habe im Distrikt Haut Uele in der Provinz Orientale Häuser und Schulen zerstört, teilte das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) am Freitag mit.

Nach UNHCR-Angaben sind seit September 2008 insgesamt rund 540.000 Menschen in der Provinz Orientale vor brutalen Übergriffen der LRA geflohen. Berichten zufolge haben die LRA-Rebellen allein in der Provinz Orientale etwa 1.270 Menschen getötet und 655 Kinder entführt. Die Rebellenbewegung um den charismatischen Führer Joseph Kony hatte ihre Aktivitäten nach einer Armeeoffensive im Norden Ugandas in die Wälder der Demokratischen Republik Kongo verlagert.

Die LRA-Übergriffe hätten die "derzeit ernsteste humanitäre Krise im Ostkongo" ausgelöst, erklärte der UNHCR-Koordinator für den Ostkongo, Karl Steinacker, der die Region gegenwärtig bereist. Zivilisten trauten sich aufgrund der gefährlichen Lage nicht in ihre Heimatdörfer zurückzukehren. Sie berichteten, die LRA habe ihre Habe geplündert und die Häuser niedergebrannt. Einer der am schlimmsten betroffenen Ort ist Dungu, rund 400 Kilometer westlich der ugandischen Grenze.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk und andere Hilfsorganisationen haben Haushaltsausrüstung, Moskitonetze und andere Hilfsgüter an rund 11.000 intern vertriebene Menschen in der Region verteilt. Die unsichere Lage und unpassierbare Straßen machen Hilfslieferungen jedoch häufig unmöglich. Das UNHCR berichtete auch über zunehmende Feindseligkeiten zwischen Ortsansässigen und Flüchtlingen.

Rund 8.000 Kongolesen sind laut UNHCR vor den LRA-Angriffen in den benachbarten Südsudan und in die Zentralafrikanische Republik geflohen. Die UN-Experten versuchen auch diesen Flüchtlingen zu helfen.

Foto: Vertriebene in Ostkongo © UNHCR

www.unhcr.org


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