milchgipfel 2009Berlin (epo.de). - Anlässlich des Weltmilchgipfels des Internationalen Milchwirtschaftsverbandes in Berlin hat Oxfam einen "Paradigmenwechsel in der europäischen Milchpolitik" gefordert. "Es macht keinen Sinn, weiter auf die Expansion der Milchmenge zu setzen, wenn es dafür keinen Markt gibt", erklärte Oxfam-Agrarexpertin Marita Wiggerthale. Dies treibe die Milchbauern hierzulande und in armen Ländern in den Ruin.

Am Weltmilchgipfel der Milchwirtschaft vom 20. bis 24. September in Berlin nehmen hochrangige Wirtschafts- und Regierungsvertreter teil. Die europäische Milchwirtschaft werde erneut auf eine Milchpolitik mit niedrigen Preisen und steigenden Überschüssen setzen, so Oxfam, obwohl Experten künftig mit einem sinkenden internationalen Handel mit Milchprodukten (Butter, Käse und Milchpulver) rechneten.

"Mit Hilfe von Exportsubventionen die überschüssige europäische Milch zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkt zu pumpen, untergräbt die Konkurrenzfähigkeit der Milchbauern in Entwicklungsländern und gefährdet ihre Lebensgrundlage", kritisierte Oxfam. "Die Politik muss die Verschwendung von Steuergeldern in Form von Exportsubventionen beenden und dafür zügig das Problem der zu hohen Milchmenge angehen", so Wiggerthale. Die EU gebe jährlich 600 Millionen Euro für Exportsubventionen und Lagerhaltung von Milchprodukten aus.

Wiggerthale forderte "faire Preise für die Milchbauern in Europa anstelle von teuren Exportsubventionen". In Deutschland und Europa hätten viele Milchbauern ihre Milchlieferungen eingestellt, um damit gegen existenzbedrohende Milchpreise zu protestieren. Derzeit erhält ein Bauer etwa 22 Cent pro Liter von den Molkereien. "Die EU-Kommission lässt bewusst Zehntausende Milchbauern in Deutschland und in armen Ländern ins Messer laufen", sagte Wiggerthale.

www.wds2009.com



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