Foto: Polizisten evakuieren Flutopfer in Manila © Jason Gutierrez/IRINManila/Berlin (epo.de). - Die Katastrophen-Meldungen aus Südoastasien reißen nicht ab. Nach heftigen Regenfällen, ausgelöst durch den Taifun "Parma", seien durch Erdrutsche mehr als 160 Menschen ums Leben gekommen, teilte die philippinische Regierung am Freitag mit. Am schlimmsten betroffen war die Provinz Benguet im Norden des Landes. Durch den Taifun "Ketsana" waren eine Woche zuvor mehr als 300 Menschen getötet worden.

"Vor dem Hintergrund der Naturereignisse in den letzten Tagen müsste auch hier in Deutschland und Europa jedem die Verantwortung für die Auswirkungen des Klimawandels deutlich werden", mahnte MISEREOR-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon.

Zwei Experten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) halten sich derzeit in der Hauptstadt Manila auf, um den Katastropheneinsatz des Philippinischen Roten Kreuzes zu unterstützen. Im Norden des Landes versuchen die philippinischen Helfer von sechs Wasser-Rettungseinheiten (WATSAR) per Boot Menschen von Hausdächern zu bergen und aus dem Schlamm zu befreien. Der Präsident des Philippinischen Roten Kreuzes, Richard Gordon, bat um Unterstützung durch Hubschrauber, damit noch mehr Familien geborgen werden können.

Tausende Menschen flüchteten am Freitag in der philippinischen Provinz Pangasinan im Norden des Landes auf ihre Dächer, weil Überschwemmungen Flüsse über die Ufer treten ließen und Straßen in reißende Ströme verwandelten. "Mindestens 20 Ortschaften stehen dort unter Wasser und Erdrutsche verhindern den Zugang zu den Dörfern", berichtete Marietta Paragas, MISEREOR-Partnerin aus Luzón, die momentan bei MISEREOR in Aachen ist und mit ihrer Familie und Kollegen im Norden des Landes telefonieren konnte.

Foto: Polizisten evakuieren Flutopfer in Manila © Jason Gutierrez/IRIN

"Was für uns nur eine weitere Nachricht in der Flut der Katastrophenmeldungen ist, bedeutet für die Menschen in Südostasien den Verlust von Familienangehörigen, ihrer Häuser und Geschäfte und damit die Zerstörung ihrer Existenz", so MISEREOR-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon. "Wir hoffen, dass sich die Entscheidungsträger beim Klimagipfel in Kopenhagen im Dezember bewusst sind, dass Klimapolitik nicht nur Umweltpolitik ist, sondern eine Frage von Entwicklungschancen und  Armut durch Katastrophen in den ärmsten Ländern dieser Erde." MISEREOR hat für die Opfer der Katastrophen in Südostasien 150.000 Euro bereit gestellt.

Nach Schätzungen des UN-Kinderhilfswerks UNICEF sind auf den Philippinen eine Million Kinder von Überschwemmungen und Erdrutschen betroffen. Die größten Gefahren sind nach Einschätzung von UNICEF Durchfall, Lungenentzündung und Infektionskrankheiten. Hinzu kommen Hautkrankheiten und Malaria. Die Naturkatastrophen auf den Philippinen hätten bisher über vier Millionen Menschen betroffen. Zwischen 300.000 und 400.000 Menschen halten sich im Großraum Manila in Notunterkünften auf.

Foto: Polizisten evakuieren Flutopfer in Manila © Jason Gutierrez/IRIN

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