suedsudan_150Aachen (epo.de). - MISEREOR ist besorgt über die Situation im Süden des Sudan. Gemeinsam mit südsudanesischen Bischöfen warnt das katholische Hilfswerk vor einem Scheitern des Friedensprozesses im Südsudan. Viele Meilensteine, die in dem umfassenden Friedensabkommen (CPA) von 2005 vereinbart worden waren, seien bislang nicht umgesetzt worden. "Jetzt ist ein entscheidender Moment im Friedensprozess des Südsudans erreicht", erklärte Michael Hippler, Abteilungsleiter Afrika bei MISEREOR in Aachen.

Zu den Ereignissen, die die Umsetzung des Abkommens gefährden, gehören MISEREOR zufolge die fehlende Demarkierung der Nord-Süd-Grenzen, die Krise um das ölreiche Abyei, der Konflikt in Darfur, repressive Gesetze, die verspätete Bekanntmachung des Referendums über die Unabhängigkeit des Südsudans (2011) sowie der völlig verzögerte Wahlprozess, bei dem viele Wähler nicht registriert würden.

"Die sudanesischen Bischöfe befürchten eine Rückkehr zum Bürgerkrieg, falls die genannten Punkte nicht zügig geklärt werden. Sie erinnern an die schmerzvolle Erfahrung der Bürgerkriege von 1955-1972 und 1983-2005 mit mehreren Millionen Toten", so Hippler. Bereits jetzt sei eine Zunahme an Gewalt zu registrieren, die unter anderen die Lord's Resistance Army (LRA) aus Uganda zu verantworten habe. "Gemeinsam mit den Bischöfen appellieren wir an die internationale Gemeinschaft, die Regierungen in Khartoum und im Südsudan an ihre Verpflichtungen zu erinnern."

Die Dürre dieses Jahr und die Attacken der LRA hätten zu einer humanitären Katastrophe beigetragen, die zusammen mit der noch nicht abgeschlossenen Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen die Stabilität in der Region gefährdeten. "Hier wird dringend weitere Hilfe gebraucht. Misereor unterstützt im Südsudan den Aufbau des Schul- und Gesundheitswesens und fördert die Friedenserziehung insbesondere für Kinder", so der Appell von Michael Hippler.

www.misereor.de

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