gruene_wocheBerlin (epo.de). - Auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin wird auch in diesem Jahr nicht nur der Überfluss thematisiert. "Brot für die Welt" nimmt die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau gemeinsam mit dem "Forum Fairer Handel" zum Anlass, um die Besucherinnen und Besucher für einen nachhaltigen und gerechten Nahrungsmittelkonsum zu sensibilisieren.

Der Mehrheit der Weltbevölkerung sei Nahrung als Genussmittel fremd, sie sei froh, wenigstens irgendwie satt zu werden, mahnt die evangelische Hilfsaktion Brot für die Welt. Mehr als eine Milliarde Menschen kämpfe täglich ums Überleben und habe oftmals nicht einmal eine Mahlzeit am Tag.

"Das müsste so nicht sein, denn Nahrungsmittel werden im Überfluss produziert. Wir merken es, wenn wir selbst oder der Handel täglich in großen Mengen Lebensmittel wegwerfen", sagte die Direktorin von Brot für die Welt, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche 2010, die vom 15. bis 24. Januar dauert. "Eben darum müssen wir, die wir im Überfluss leben, globale Verantwortung übernehmen. Das Problem der steigenden Hungerzahlen ist u.a. die zunehmende Verarmung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, die den größten Beitrag zur Welternährung trägt: Ihr mangelnder Zugang zu den Ressourcen Land, Wasser etc., die schwankenden Weltmarkt- und zu geringen Erzeugerpreise gehören zu den Gründen dazu."

Die Wirtschaftskrise habe die kleinbäuerliche Landwirtschaft in Entwicklungs- und Schwellenländern zusätzlich besonders hart getroffen, so Brot für die Welt. Viele Familien seien dem weltweiten Konkurrenzdruck nicht gewachsen. Die Folge: Existenzen werden vernichtet, immer mehr Menschen müssen hungern. "Brot für die Welt" möchte der Marginalisierung dieser benachteiligten Produzentengruppen, deren Lage und Interessen selten in der nationalen und internationalen Politik zu Gehör kommen und auch den Verbraucher/innen nicht bekannt sind, in der Poiltik, aber auch auf der Grünen Woche Stimme verleihen.

"Ein Teil der Lösung liegt im fairen Handel. Deshalb fordern wir gerechte Welthandelsbeziehungen und eine Stärkung nachhaltiger und ökologischer Landwirtschaft", sagte Füllkrug-Weitzel. "So werden Perspektiven für gesicherte Existenzen in armen Regionen geschaffen. Diese Ziele lassen sich aber nur umsetzen, wenn wir hier bei uns ein Bewusstsein für die Situation anderer in unserer einen Welt schaffen. Wir haben den Hungernden dieser Welt gegenüber eine Verpflichtung. Es gibt nur eine Welt, die aus Teilen besteht."

"100% fair" lautet das Motto, unter dem das Forum Fairer Handel und "Brot für die Welt" sowie mit ihnen das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gemeinsam auf der Internationalen Grünen Woche ausstellen. Im Mittelpunkt steht fair gehandelter Kaffee. Auf der Ausstellungsfläche in der Bio-Halle 6.2A/117 bieten ein Weltladen und die "Café Si"-Bar der GEPA Gelegenheit, die faire Alternative zu kosten.

www.gruenewoche.de
www.brot-fuer-die-welt.de

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