anopheles_gambiae_muecke_cdc_200Tübingen (epo.de). - Die Aufklärung der Menschen ist nach wie vor die wichtigste Maßnahme im Kampf gegen die Malaria. Darauf hat anlässlich des Weltmalariatages am 25. April das Deutsche Institut für Ärztliche Mission in Tübingen (Difäm) hingewiesen. Fast 300 Millionen Menschen weltweit erkranken jährlich an Malaria. Die Krankheit fordert Jahr für Jahr rund eine Million Todesopfer, die meisten davon Kinder in Afrika südlich der Sahara.

"Wir kennen die effektiven Methoden zum Kampf gegen Malaria und dort, wo sie eingesetzt werden, gehen Krankheits- und Todesraten stark zurück", erklärte Difäm-Direktorin Gisela Schneider. "In dem Krankenhaus in Gambia, in dem ich vor Jahren gearbeitet habe, wurden damals pro Jahr mehr als 300 Menschen mit schwerer Gehirnmalaria behandelt. Im Jahr 2009 waren es gerade noch drei. Das sind gute Nachrichten! Allerdings ist das nicht überall so."

Das Difäm hat sowohl im Sudan als auch im Tschad untersucht, wo auf Dorfebene die Barrieren für eine effektive Bekämpfung liegen. Dabei zeigt sich immer wieder, dass die Menschen zu wenig wissen. Sie kennen oft den Zusammenhang zwischen Moskitostichen und Malaria nicht. Wie wichtig der Besitz und die richtige Benutzung eines Moskitonetzes sind, können sie dann auch nicht richtig einschätzen.

Gezeigt hat sich laut Difäm auch, dass in den Behandlungszentren nicht nur Malaria-Medikamente immer verfügbar sein müssen, sondern vor allem die Diagnostik verbessert werden muss. Das Difäm versucht, den Partnern durch Training, Qualitätssicherung bei Medikamenten und bessere Ausrüstung mit medizinischen Geräten zu helfen, mit diesem Problem besser fertig zu werden. Dabei spielt auch die Gesundheitsaufklärung in den Gemeinden eine wichtige Rolle.

Das Difäm verweist darauf, heute gebe es weitaus bessere Finanzierungsmöglichkeiten als noch vor ein paar Jahren. Der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria der Vereinten Nationen unterstütze viele Länder, und auch andere Initiativen seien in diesem Bereich tätig. Allerdings sei vor allem das Zusammenspiel aller Partner gerade auf Bezirks- und Gemeindeebene extrem wichtig, damit die Hilfe auch wirklich bei den Menschen ankommt. Hier könne das Difäm als Beratungsinstitut Wege bahnen und durch Ausbildung und Unterstützung lokaler Partner einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Malaria leisten.

Fast die Hälfte der Weltbevölkerung lebt auch heute noch in Malariagebieten. In den letzten Jahren konnten große Fortschritte im Kampf gegen Malaria erzielt werden. Neue Medikamente, sogenannte Artemisinin-Kombinationspräparate, seien effektiv in der Therapie, so das Difäm. Imprägnierte Moskitonetze könnten vor der gefährlichen Infektion schützen, weil die Anophelesmücke vor allem nachts unterwegs ist, um sich ihre Beute zu suchen. Daneben könnten Schwangere durch einfache Medikamente geschützt werden.

www.difaem.de

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