wdi_weltbankWashington (epo.de). - Die Weltbank hat am Dienstag die "World Development Indicators (WDI) 2010" veröffentlicht. Die Datenbank enthält mehr als 900 aktuelle statistische Daten zu Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Armut, Umwelt, Wirtschaft und Handel. Im Mittelpunkt des Interesses steht in diesem Jahr die Frage, inwieweit die Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen erreicht werden können, die vor zehn Jahren verkündet wurden.

"Die WDI zeichnen eine wertvolles statistisches Bild der Welt und des Erreichten im Bereich der Entwicklung", sagte der Chefökonom der Weltbank, Justin Yifu Lin. Die Indikatoren zeigten, dass beträchtliche Fortschritte hinsichtlich der Millennium Development Goals (MDGs) erzielt worden seien. Trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise liege es in mehreren Entwicklungsregionen noch immer im Bereich des Möglichen, das wichtigste MDG zu erfüllen: die Armut bis 2015 zu halbieren.

Die World Development Indicators zeigten, dass 49 von 87 Ländern, zu denen Daten existieren, das Armutsziel erreichen könnten, so die Weltbank. 41 Prozent der Menschen, die in Ländern mit niedrigem oder mittleren Einkommen leben, müssten sich darauf einrichten, dass ihr Land das Ziel nicht erreiche. Weitere zwölf Prozent lebten in den 60 Ländern, für die es nicht genügend statistische Daten gebe um eine Prognose zu stellen.

Die World Development Indicators 2010 zeigen der Weltbank zufolge, dass beim MDG, bis 2015 allen Kindern weltweit eine Grundschulbildung zu ermöglichen, große Fortschritte erzielt wurden. Sieben von zehn Kindern lebten in Entwicklungsländern, die dieses Ziel bereits erreicht hätten oder auf dem richtigen Weg seien. Vor allem in Südasien und Subsahara-Afrika seien aber 72 Millionen Kinder noch nicht eingeschult.

Die Kindersterblichkeitsrate in Entwicklungsländern sank den WDI zufolge dank Impfprogrammen und besserer Vorbeugung gegen Malaria und Durchfallerkrankungen von 101 pro 1.000 im Jahr 1990 auf 73 im Jahr 2008. Dennoch werde das MDG, die Kindersterblichkeitsrate bis 2015 um zwei Drittel zu reduzieren, nur in 39 Entwicklungsländern erreicht werden. Jüngste Zahlen zeigten auch Fortschritte bei der Verringerung der Müttersterblichkeit, auch wenn diese noch nicht zufriedenstellend seien.

Wie die Daten zeigen, ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen seit 2000 um 17 Prozent gesunken. Auch die Ansteckungen mit Tuberkulose sind rückläufig. Das Ziel, die Tuberkulose-Verbreitung - gemessen am Basisjahr 1990 - bis 2015 zu halbieren, dürfte aber kaum erreicht werden. Bei der Vorbeugung gegen Malaria wurde vor allem die Nutzung von Moskito-Netzen bei Kindern verbessert. Sie stieg von zwei Prozent im Jahr 2000 auf 20 Prozent im Jahr 2006.

Die Weltbank verweist darauf, mindestens 65 Entwicklungsländer seien auch auf dem besten Wege, die Zahl der Menschen zu halbieren, die keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Mehr als 1,5 Milliarden Menschen, so die World Development Indicators 2010, haben aber nach wie vor keinen Zugang zu Toiletten oder Latrinen. Seit 1990 habe es bei der Verbesserung der sanitären Grundversorgung in dieser Hinsicht kaum Fortschritte gegeben, konstatiert die Weltbank.

http://data.worldbank.org

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