malaria_moskitonetz_drk_200Hamburg (epo.de). - Das globale Netzwerk PAN International hat Gesundheitsexperten, Mitarbeiter von Malaria-Kontrollprogrammen und Akteure der Entwicklungshilfe aufgerufen, verstärkt Methoden und Ansätze einer nachhaltigen Malariakontrolle zu nutzen. Der Gebrauch des Insektizids DDT müsse zurückgedrängt werden, forderte PAN anlässlich des Weltmalariatages am 25. April.

"Malaria wirkt in vielen afrikanischen Lebensgemeinschaften verheerend", sagte Abou Thiam von PAN Afrika mit Sitz in Dakar, Senegal. "Um diese furchtbare Krankheit in Afrika zu kontrollieren, müssen die für das Gesundheitssystem Verantwortlichen in sichere und lokal angepasste Lösungen investieren. Die Möglichkeiten umfassen das Umweltmanagement, biologische Kontrolle, die sachgemäße Verwendung von Bettnetzen, vorsorgende medikamentöse Behandlung, die wirksame Behandlung von Erkrankten, die Einbeziehung der Bevölkerung in Programme und insbesondere die lokal angepasste Kombination von Methoden and Ansätze. Es gibt keine einzelne Wunderwaffe."

Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT) steht unter Verdacht, beim Menschen Krebs auslösen zu können. Deshalb wurde die Verwendung von DDT von den meisten westlichen Industriestaaten in den 1970er Jahren verboten. Weltweit ist die Herstellung und Verwendung von DDT seit Inkrafttreten der Stockholmer Konvention im Jahr 2004 nur noch zur Bekämpfung von krankheitsübertragenden Insekten, insbesondere den Überträgern der Malaria, zulässig.

Ganzheitliche Bemühungen zur Malariakontrolle in Afrika, Asien und Lateinamerika haben PAN zufolge gute Ergebnisse gezeigt. Das globale Netzwerk verweist auf die auch in englischer Sprache vorliegende Studie "Umweltfreundliche Malariabekämpfung ohne DDT - Strategien und Erfolgsberichte" von PAN Germany, in der zukunftsweisende Ansätze und Methoden der partizipativen und ganzheitlichen Malariakontrolle beschrieben werden.

"Wir haben mehrere erfolgreiche Malariakontrollprogramme in städtischen und ländlichen Regionen Kenias", erklärte Charles Mbogo vom Internationalen Zentrum für Insektenphysiologie und -ökologie (ICIPE) mit Sitz in Kenia. "Unter anderem durch Aufklärung und die Einbeziehung der Bevölkerung in Kontrollmaßnahmen konnten wir die Malaria-Infektionsrate um bis zu 50% reduzieren."

Mexiko hat laut PAN mit seinem Malariaprogramm zur Beendigung der nationalen Abhängigkeit von Innenraum-Besprühungen mit DDT großen Erfolg gehabt. In Mexiko wurde die DDT-Produktion eingestellt. Ein differenziertes Programm beendete sämtliche DDT-Anwendungen und zeigte gleichzeitig große Erfolge in der Malariabekämpfung.

Fernando Bejarano von PAN Lateinamerika (RAPAL): "Wir beglückwünschen die Verantwortlichen des mexikanischen Gesundheitssystems für ihren Erfolg. Andere Länder und Geldgeber sollten diesem Ansatz folgen und ihn weiter bekanntmachen - er ist sicher, kontrolliert Malaria effektiv und rettet Leben."

Im Mai vergangenen Jahres bestätigte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erneut ihre Verantwortung, Länder, die immer noch DDT zur Malariabekämpfung einsetzen, dabei zu unterstützen, die Verwendung zu beenden. Kurz zuvor hatten Gesundheitsexperten und Wissenschaftler das "Pine River Statement" veröffentlicht, eine Übersicht über den jüngsten Stand der Wissenschaft zu den gesundheitlichen Folgen des DDT-Einsatzes. Sie riefen zur Entwicklung von sicheren und effektiven DDT-Alternativen auf.

"Lebensgemeinschaften, die ohnehin schon unter der tödlichen Krankheit Malaria leiden", sagte Sarojeni Rengam, Direktorin von PAN Asien/Pazifik, "sollten nicht noch zusätzlich durch DDT aus der Innenraum-Behandlung belastet werden. Solche Methoden sind nicht nur aufgrund ihrer gesundheitlichen Folgen problematisch, sondern sie werden auch langfristig nicht erfolgreich sein."

www.pan-germany.org

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