wbBerlin (epo.de). - Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Gudrun Kopp (FDO), nimmt am 24./25. April an der Frühjahrstagung der Weltbank in Washington teil. Auf der Tagesordnung stehen eine Kapitalerhöhung und eine Stimmrechtsreform zugunsten bislang unterrepräsentierter Entwicklungs- und Schwellenländer.

"Deutschland hat im G20-Prozess zugesichert, eine angemessene Kapitalausstattung bei den Multilateralen Entwicklungsbanken mitzutragen",  sagte Kopp am Freitag vor ihrer Abreise in Berlin. Deutschland bleibe "ein verlässlicher Partner der Weltbank und wird daher in Washington der vorgeschlagenen, insgesamt moderaten Kapitalerhöhung zustimmen. Damit sorgen wir zugleich für eine Stärkung der Weltbank als global dominierender Entwicklungsorganisation und sorgen dafür, dass Deutschland seinen strukturellen Einfluss in der Weltbank behält."

Mit der Kapitalerhöhung werde auch eine strategische Neuausrichtung der Weltbank verknüpft, so das BMZ. Auf der Frühjahrstagung werde außerdem eine Stimmrechtsreform zugunsten unterrepräsentierter Schwellen- und Entwicklungsländer beschlossen.

"Auf der Frühjahrstagung sind historisch zu nennende Beschlüssen zu Kapitalerhöhung, Stimmrechtsreform und künftiger Strategie geplant", sagte Kopp. "Damit zieht die Weltbank Lehren aus der Krise und stellt sich in einem gewandelten Umfeld den gewachsenen globalen Herausforderungen. So beweist die Weltbank, dass sie willens und in der Lage ist, sich zu reformieren und ihrem internationalen Mandat gerecht zu werden."

Bei der diesjährigen Frühjahrstagung werden für die Weltbank zentrale Weichenstellungen getroffen. Die Weltbank hat schnell und umfangreich auf die Wirtschafts- und Finanzkrise reagiert, vor allem durch eine deutliche Ausweitung ihres Ausleihvolumens. Sie hat damit ihre Rolle als Stützpfeiler der Internationalen Finanzarchitektur bekräftigt. Ein Ziel der Jahrestagung der Weltbank wird daher sein, eine Kapitalerhöhung zu beschließen, um langfristig die Erfüllung der wichtigen Arbeit der Weltbank bei der Unterstützung der Entwicklungsländer sicherzustellen.

Zugleich wird die Weltbank bei ihrer Frühjahrstagung unter Beweis stellen müssen, dass sie aus der Krise die notwendigen Lehren gezogen hat. Kopp meinte dazu: "Ein 'business as usual' konnte es nach der Krise auch für sie nicht geben." Wichtige interne Reformvorhaben müssten vorangetrieben werden, um die Weltbank strategisch für die Zeit nach der Krise zu positionieren. Ziel dieser Strategie müsse eine transparente, effiziente und kundenfreundliche Weltbank sein. Zudem müssten die veränderten weltwirtschaftlichen Gewichte ihren Niederschlag in einer Neuordnung der Stimmrechtsverteilung finden. Die Stimmumverteilung von mindestens drei Prozentpunkten zugunsten unterrepräsentierter Schwellen- und Entwicklungsländer solle während der Frühjahrstagung gelingen.

Die Weltbankgruppe ist eine internationale Entwicklungsbank mit fünf Mitgliedsorganisationen, von denen die wichtigsten die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD), die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) und die Internationale Finanz-Corporation (IFC) sind. Die IBRD wurde gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) im Jahr 1944 in Bretton Woods gegründet und hat ihren Sitz in Washington. Deutschland ist im Jahr 1952 beigetreten und verfügt nach Abschluss der ersten Phase der Stimmrechtsreform über einen Stimmrechtsanteil von 4,35%.

www.worldbank.org
www.bmz.de

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