tdhlogoOsnabrück (epo.de). - Das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes hat anlässlich des EU-Lateinamerika-Gipfels in Madrid die Bundesregierung aufgefordert, bei den anstehenden Verhandlungen gegenüber den lateinamerikanischen Ländern auf die Einhaltung der Menschenrechte zu drängen. Insbesondere in Kolumbien sei es in jüngster Vergangenheit zu schweren Verstößen gegen elementare Menschenrechte gekommen.

"Es ist belegt, dass das Militär in Kolumbien systematisch Jugendliche aus Armenvierteln entführt, ermordet und als angebliche Kriegstote präsentiert hat. Auch haben die Todesdrohungen gegen Menschenrechtsaktivisten stark zugenommen", erklärte Frank Garbers, Lateinamerika-Referent von terre des hommes. So habe in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá die Rechtshilfeorganisation "Humanidad Vigente" Todesdrohungen durch Paramilitärs erhalten. Die terre des hommes-Partnerorganisation hatte in einigen exemplarischen Fällen die Bestrafung von Militärs erreicht, die an gravierenden Menschenrechtsverletzungen gegen Kinder beteiligt waren.

"terre des hommes hat die deutsche Botschaft in Bogota und die Bundesregierung wiederholt auf die verheerende Situation der Menschenrechte in Kolumbien hingewiesen", sagte Frank Garbers. "Doch das vorrangige Ziel auf dem EU-Gipfel scheint ein schnelles Freihandelsabkommen mit Kolumbien zu sein. Gemeinsam mit anderen Entwicklungs- und Menschenrechtsorganisationen fordern wir, die Menschenrechte wirtschaftlichen Interessen nicht unterzuordnen und das Freihandelsabkommen erst nach unabhängig überprüfbaren Schritten Kolumbiens hin zur Verbesserung der Menschenrechtslage zu unterzeichnen."

terre des hommes fördert derzeit 21 Projekte in Kolumbien und beteiligt sich an der internationalen Kampagne "Mit Sicherheit in Lebensgefahr", mit der auf die Situation kolumbianischer Menschenrechtsverteidiger aufmerksam gemacht werden soll.

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