sri_lanka_hospital_200Bonn (epo.de). - Die Flüchtlinge im Norden Sri Lankas benötigen weiterhin internationale Unterstützung. Darauf hat die Welthungerhilfe anlässlich des Jahrestages zum Ende des 30 Jahre währenden Bürgerkrieges hingewiesen. Regierung und internationale Gemeinschaft müssten mehr für die Rückkehr der Vertriebenen in ihre Heimatdörfer tun, mahnte die Hilfsorganisation am Mittwoch in Bonn.

"Jetzt, wo endlich Frieden herrscht, lässt die internationale Staatengemeinschaft die Menschen allein", erklärte Joachim Schwarz, Regionalkoordinator der Welthungerhilfe in Sri Lanka.
 "Sie brauchen jede Art von Hilfe, um in ihren alten Dörfern wieder ein neues Leben beginnen zu können."

Hunderttausende Menschen waren im letzten Jahr vor den schweren Kämpfen zwischen der Armee und den Befreiungskämpfern der LTTE im Norden Sri Lankas geflohen. 280.000 Flüchtlinge, so die Welthungerhilfe, mussten nach Ende des Krieges zunächst in Lagern rund um Vavuniya, Jaffna und Trincomalee leben. Etwa zwei Drittel haben die Lager seither zwar verlassen, aber nur 110.000 von ihnen konnten in die alten Dörfer zurückkehren.

"Die Menschen kommen mit leeren Händen in Gebiete zurück, in denen alles zerstört ist. Sie haben keine Unterkünfte, keine Hacken, mit denen sie die Felder bewirtschaften können, und die Brunnen sind ohne Wasser", so Schwarz. Auch die knapp 100.000 Flüchtlinge, die Unterschlupf bei Angehörigen fanden, erhielten nur wenig Unterstützung. Dadurch verschlechtere sich die Ernährungssituation in den Gastfamilien.

Die Welthungerhilfe mahnte die Regierung in Colombo und die internationale Staatengemeinschaft, mehr Anstrengungen zu unternehmen, die Rückkehr und Eingliederung der Flüchtlinge schneller und intensiver zu unterstützen. "Je schneller die Menschen wieder ein selbstständiges Leben führen können, desto großer ist die Chance, dass Frieden nicht nur das Schweigen der Waffen bedeutet", sagte Schwarz.

Die Welthungerhilfe hilft den Flüchtlingen in drei Distrikten mit Starthilfen für einen Neuanfang. 2.000 Familien erhalten nach der Rückkehr in ihre Dörfer Materialien für neue Hütten, landwirtschaftliche Geräte, Gemüse-Saatgut sowie Nahrungsmittel für die ersten Wochen. Darüber hinaus werden Brunnen und Bewässerungsanlagen repariert. Mehr als 600 Familien, die bei Verwandten leben, erhalten provisorische Unterkünfte und Lebensmittel. 



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