worldwaterweek_2010Stockholm (epo.de). - Wenn Arme und Ausgegrenzte keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, liegt dies meist am fehlenden politischen Willen. Darauf hat "Brot für die Welt" bei der Weltwasserwoche in Stockholm hingewiesen, wo bis zum Samstag rund 2.500 Experten über Wasserversorgung und sanitäre Einrichtungen diskutierten. Das evangelische Hilfswerk begrüßte die Initiative der Bundesregierung bei den Vereinten Nationen, das Menschenrecht auf Wasser zu bestätigen.

Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu Sanitärversorgung ist nach Ansicht von "Brot für die Welt" unverzichtbar für ein Leben in Menschenwürde und Grundstein für den Weg aus der Armut. Das Hilfswerk stellte auf der Konferenz auch die Fußball-Kampagne "WASH united" vor, bei der Fußballstars für das Menschenrecht auf Wasser und die Sanitärversorgung werben. Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitärversorgung sind zentrale Entwicklungsthemen, die bei der Weltwasserwoche im Mittelpunkt stehen.

"Brot für die Welt" wies darauf hin, dass in der Hälfte aller Fälle von Unterernährung diese nicht auf fehlende Nahrungsmittel, sondern auf durch dreckiges Wasser und fehlende Toiletten verursachte Durchfallerkrankungen zurückzuführen sind. Dass immer noch fast 900 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben und 40 Prozent der Weltbevölkerung gezwungen sind, statt einer sauberen Toilette einen Eimer, eine Plastiktüte oder den Busch hinter dem Haus zu benutzen, liege weniger an fehlenden Wasserressourcen oder finanziellen Mitteln, sondern vor allem am fehlenden politischen Willen, auch die Armen und Ausgegrenzten zu versorgen.

Im Rahmen der Weltwasserwoche kündigten die Regierungen Deutschlands und Spaniens an, im UN-Menschenrechtsrat in Genf eine neue Resolution vorzulegen. Wenn dieses zentrale Organ im UN-Menschenrechtssystem das Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung bestätige, sei dies nur zu begrüßen, erklärte "Brot für die Welt". Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hatte das Recht auf sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung im Juli dieses Jahres ohne Gegenstimme anerkannt.

Wenn der Menschenrechtsrat die Vorlage der Generalversammlung jetzt aufnehme und bestätige, werde dieses fundamentale Menschenrecht endlich voll in das UN-Menschenrechtssystem integriert, so "Brot für die Welt". Nur so könne künftig verhindert werden, dass jeden Tag 4.000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfall sterben. Es gelte sicherzustellen, dass sich diese wichtige Resolution gegen den Widerstand vor allem Kanadas, Großbritanniens und der USA durchsetze, betonte Thorsten Kiefer, Fachmann für das Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung von "Brot für die Welt" bei der Weltwasserwoche in Stockholm.

www.worldwaterweek.org
www.brot-fuer-die-welt.de

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