cbd_150Nagoya (epo.de). - Die Stiftung World Future Council hat Costa Rica mit dem Future Policy Award 2010 ausgezeichnet. Das mittelamerikanische Land habe mit seinem Biodiversitätsgesetz eine beispielhafte Gesetzgebung zum Schutz der Artenvielfalt entworfen und erfolgreich in die Praxis umgesetzt, hieß es zur Begründung. Der Preis wurde am Montag auf der UN-Konferenz über Artenvielfalt in Nagoya (Japan) übergeben.

Die Erfolge des Gesetzes sprächen für sich, erklärte der World Future Council: Indem es 26 Prozent seiner Landfläche zu geschützten Gebieten erklärte, habe es Costa Rica als einziges Entwicklungsland geschafft, die Abholzung nicht nur zu stoppen, sondern eine signifikante Wiederbewaldung zu erreichen. Im Ergebnis belege das lateinamerikanische Land den ersten Platz des Happy Planet Index 2009 und sei als Pionier des Ökotourismus anerkannt.

Der Future Policy Award, der durch die Stiftung World Future Council ins Leben gerufen wurde, ehrt jährlich Gesetze mit besonders positiven Auswirkungen für die Lebensbedingungen gegenwärtiger und zukünftiger Generationen. Es ist der erste Preis, der politische Programme auf internationalem Niveau auszeichnet und dadurch gezielt Lösungsansätze bekanntmacht, öffentliches Bewusstsein schafft und politisches Handeln für die Schaffung gerechter, nachhaltiger und friedlicher Gesellschaften fördert. Als Gastgeber der diesjährigen Preisgala gewann der World Future Council das Generalsekretariat der UN-Konvention für Biodiversität (CBD), so dass die Preisverleihung zum offiziellen Teil des Programms der zehnten Vertragsstaatenkonferenz (COP 10) des Übereinkommens über die biologische Vielfalt zählte.

Bei der Zeremonie sagte Ahmed Djoghlaf, Generalsekretär des CBD: "Durch die Ehrung beispielhafter Gesetze und Regelungen und indem Best-Practise-Beispiele in die Öffentlichkeit gebracht werden, die den Verlust der Artenvielfalt und die irreversible Zerstörung unserer Ökosysteme stoppen, motivieren wir die Politik ausdrücklich für eine Post-2010 Biodiversitätsstrategie." Jakob von Uexküll, Gründer des World Future Council und des Alternativen Nobelpreises, betonte, dass "die richtigen Regeln und rechtlichen Rahmenbedingungen Millionen von Menschen dazu bringen, das richtige zu tun."

Prof. Marie-Claire Cordonier Segger, Direktorin für Umwelt- und Nachhaltigkeitsrecht bei IDLO und Vorsitzende der WFC-Kommission Zukunftsgerechtigkeit, bezeichnete in ihrer Laudatio das costaricanische Gesetz als "ebenso umfassende wie brilliante politische Maßnahme", die großen Respekt für alle Formen des Lebens und der kulturellen Vielfalt zeige und den Artenschutz wie auch die Inter- und Intragenerationen-Gerechtigkeit effektiv fördere. Sie übergab den Future Policy Award 2010 an Mario Fernandez, den Botschafter von Costa Rica in Japan.

Ashok Khosla, Präsident der IUCN und WFC-Ratsmitglied, hielt die Laudatio auf Australien, den Gewinner des Future Policy Silver Award. Australien erhielt den zweiten Preis für sein Gesetz zum Schutz des Great Barrier Reef Nationalparks. Khosla überreichte den Award an Peter Cochrane, Direktor des australischen Nationalparks und Vorsitzender der CBD Delegation von Australien.

www.worldfuturecouncil.org

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