tiger_wwfSt. Petersburg (epo.de). - Auf dem Tiger-Gipfel in St. Petersburg haben sich Staats- und Regierungschefs und Minister aller dreizehn Tiger-Verbreitungsstaaten zu einem globalen Tiger-Rettungsplan bekannt. Auch auf das Ziel, die Bestandszahlen des Tigers bis 2022 zu verdoppeln, konnten sich die Politiker verständigen. Der WWF sprach von einem "historischen Moment für den Artenschutz", mahnte aber, den Worten müssten schnell konkrete Taten folgen.

Vor allem die Finanzierung der akut anstehenden Rettungsmaßnahmen in den kommenden fünf Jahren sei noch nicht gesichert, berichtete die Umweltorganisation WWF. Von den schätzungsweise 350 Millionen US-Dollar, die benötigt würden, seien auf dem Gipfel 127 Millionen angekündigt worden. Geberländer wie Deutschland und die USA, aber auch Institutionen wie die Weltbank, Privatpersonen wie Hollywoodstar Leonardo DiCaprio und Organisationen wie der WWF haben bereits finanzielle Zusagen getätigt.

Auch Russlands Premier Wladimir Putin bekannte sich zum Tigerschutz. Der WWF forderte jedoch weitere konkrete Maßnahmen in Russland ein. So müssten illegaler Holzeinschlag und Wilderei gestoppt und das Forstmanagement gestärkt werden. Auch seien Umwelt- und damit zugleich Tiger-Verträglichkeitskontrollen bei Infrastrukturprojekten wie Pipelines und Straßen notwendig. Putin hatte in seiner Rede erklärt, dass sich ein Staat nur auf der Basis von Nachhaltigkeit und Verantwortlichkeit gegenüber der Umwelt und den natürlichen Ressourcen erfolgreich entwickeln könne.

Ein Erfolg sei außerdem eine chinesisch-russische Kooperation, erklärte der WWF. Die beiden Staaten hätten sich auf ein grenzüberschreitendes, bi-nationales Tiger-Schutzgebiet in der Amur-Region geeinigt. Auch dass ehemalige Tiger-Verbreitungsstaaten wie Nord- und Südkorea, Kasachstan und Iran Dialogbereitschaft signalisierten und erklärten, sie würden zukünftig gerne wieder eigene Tigerpopulationen vorweisen können, wurde begrüßt.

Das deutsche Umweltministerium hatte auf dem Gipfel angekündigt, neben vier Millionen Euro für russische Tigerschutzprojekte weitere acht Millionen in Südostasien investieren zu wollen. Der WWF Deutschland und seine Partner wollen noch einmal mehr als vier Millionen Euro in den internationalen Tigerschutz einspeisen. "Das bisher bereitgestellte Geld durch Geberländer und Institutionen genügt noch nicht, um den globalen Rettungsplan umzusetzen, aber der Anfang ist gemacht", sagte Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland. "Der WWF hofft, dass es bis zum Ende des Gipfels am Mittwoch noch weitere finanzielle Zusagen geben wird."

Foto: © WWF

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