wwf_150Berlin. - Unternehmen in Deutschland bieten ihren Kunden immer noch Holzprodukte an, die aus illegalem Holzeinschlag stammen könnten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen WWF-Unternehmensbefragung. Bei Stichproben fand der WWF bei etlichen Unternehmen Tropenholzprodukte ohne FSC-Zertifikat, das illegalen Holzeinschlag ausschließt.

Besonders erschreckend sei, dass mehrere Unternehmen zur Herkunft oder Holzart ihrer Produkte falsche Angaben machten oder nichts über die Herkunft sagen konnten. "Die Firmen kaufen munter Holz und Holzprodukte, ohne eine Ahnung zu haben, ob sie damit Wälder zerstören", sagte WWF-Experte Johannes Zahnen. "Das ist skandalös. Die Einkaufspolitik deutscher Unternehmen muss sich radikal ändern."

Fit für das neue EU-Gesetz, das ab 2013 die Einfuhr von illegalen Holzwaren verbietet, ist laut WWF bislang kaum ein deutsches Unternehmen. Das Gesetz fordert bei der Einfuhr von den Unternehmen den Nachweis, dass das Holz legal ist. Dazu gehört auch, die Holzart und das Herkunftsland zu kennen. Bei einzelnen WWF-Stichproben war den Unternehmen beides nicht bekannt – "und das, wo je nach Region das Risiko von illegalem Holz zwischen 25 und 70 Prozent betragen kann, bei geschützten Holzarten sogar 100 Prozent", so Johannes Zahnen. "So ein Blindflug ist unverantwortlich."

Der WWF sieht aber auch einen positiven Trend: Insgesamt böten die Unternehmen zunehmend FSC-zertifizierte Produkte an. Auch bei Papier gebe es immer mehr Unternehmen, die Recyclingpapiere oder FSC-zertifizierte Papiere für sich entdecken und diese beispielsweise bei Werbeflyern einsetzten.

Die WWF-Unternehmensbefragung wurde zum siebten Mal durchgeführt. 180 Unternehmen waren aufgerufen, Angaben zum Holzeinkauf zu machen, 41 Unternehmen nahmen teil. "Drei Unternehmen arbeiten bereits vorbildlich, sieben sind auf dem richtigen Weg, 31 haben teils erheblichen Nachholbedarf", so der WWF.

Vorreiter sind nach Angaben der Umweltorganisation die Westeifel Werke aus Gerolstein, Garvida (Wuppertal) und die Firma Landmann (Osterholz-Scharmbeck). Unter den Unternehmen mit Nachholbedarf, bei denen auch Tropenholzprodukte ohne FSC gefunden wurden, befänden sich namhafte Firmen wie Globus Baumarkt, real oder Dänisches Bettenlager. Gar nicht erst an der Befragung teilgenommen hätten beispielsweise toom, Butlers, Mann Mobilia, XXX Lutz oder Lidl.

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